Banaszak kritisiert Umgang der Demokraten mit Rechtsextremen

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Nach Einschätzung von Grünen-Chef Felix Banaszak sind die demokratischen Parteien noch ratlos im Umgang mit dem Erstarken von rechtsextremen Kräften. "Es ist offenkundig, dass wir als Demokraten bisher keinen guten Umgang mit dieser Entwicklung gefunden haben", sagte Banaszak der "Rheinischen Post".
"Rechtsextreme Kräfte dominieren die Agenda und wir stehen wie das
Kaninchen vor der Schlange. So schwankt die öffentliche Debatte zwischen
Skandalisierung und Normalisierung, aber immer steht die AfD im Fokus",
erklärte der Grünen-Politiker.
Es sei die Aufgabe auch der
Grünen, wieder andere Themen auf die gesellschaftliche Agenda zu setzen,
anstatt nur über die Vorstellungen der AfD zu sprechen. "Es braucht
einen positiven Gegenentwurf einer solidarischen, vielfältigen
Gesellschaft, eines erfolgreichen ökologischen Wandels, einer gerechten
Verteilung von Wohlstand und Chancen. Und ein neues Miteinander, eine
neue politische Kultur - gerade dort, wo sich Antidemokraten breit
machen und den öffentlichen Raum dominieren", so Banaszak.
Der
CDU warf Banaszak vor, dem Kurs der AfD nachzueifern. "Die Union ist in
den letzten Monaten einem fatalen Irrtum erlegen: Wenn man sich auf das
Feld der Rechtsextremen begibt, sich in der Rhetorik annähert und von
der AfD so sehr die Agenda diktieren lässt, dass man sie nur noch mit
deren Stimmen umsetzen kann - und genau das ist am 29. Januar ja
passiert, dann stärkt man am Ende die AfD und nicht die vermeintlich
demokratische Alternative."
Er habe den Anteil der Grünen am
deutlich gewachsenen Zuspruch zur AfD nie geleugnet. "Aber ich würde mir
auch wünschen, dass sich Friedrich Merz und die Union fragen, was sie
aus der Opposition heraus dazu beigetragen haben und diese Erkenntnis in
ihre Regierungsarbeit einfließen lassen", sagte der Grünen-Chef weiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur