Sachsens Ministerpräsident hält Machtfrage in der CDU für geklärt
Archivmeldung vom 23.01.2021
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Freigeschaltet durch André OttSachsens Ministerpräsident und CDU-Landeschef Michael Kretschmer hält die Machtfrage in der Union nach der Wahl von Armin Laschet zum Bundesvorsitzenden für geklärt. "Die Entscheidung ist gefallen und endgültig", sagte er der "Welt".
Als nächstes müsse nun die Kanzlerkandidatur geklärt werden. "Das werden Armin Laschet und Markus Söder miteinander besprechen. Dann brauchen wir ein Regierungsprogramm." Und in diesem Programm müssten sich auch diejenigen wiederfinden, die Norbert Röttgen und Friedrich Merz unterstützt haben.
Kretschmer nahm Laschet gegen Vorwürfe in Schutz, als Mann des Parteiapparats gegen den Kandidaten der Basis gewonnen zu haben. "Diesen Widerspruch würde ich nicht konstruieren", sagte Kretschmer.
Merz habe kein Regierungsamt "und war sehr viel unterwegs in den Kreisverbänden der CDU". Das habe man von Armin Laschet nicht erwarten können. Laschet führe erfolgreich "das größte Bundesland mit der einzigen bürgerlichen Regierung aus Union und FDP in Deutschland". Seine Koalitionsfraktionen hätten nur eine Stimme Mehrheit im Parlament. "Das muss man erst mal hinkriegen", sagte der sächsische CDU-Landeschef. Den Vorwurf, Laschet kenne sich im Osten nicht aus, wies der Sachse zurück. "Armin Laschet kennt sich in Sachsen so gut aus wie ich in Nordrhein-Westfalen. Wir haben Wissenslücken, aber wir sind neugierig", sagte Kretschmer. "Ich fand es beeindruckend, wie er sich bei der Diskussion um den Strukturwandel der Kohlereviere hier in Sachsen eingebracht hat." Die Geschichte des Aufbaus und der Deutschen Einheit habe Laschet persönlich miterlebt, so Kretschmer. Der neue CDU-Chef sei dem Osten zugewandt und gesprächsoffen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur