Beckstein verteidigt CSU-Pläne zur Flüchtlingspolitik
Archivmeldung vom 08.09.2016
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Freigeschaltet durch André OttDer ehemalige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) hat die von seiner Partei geforderten Verschärfungen bei der Flüchtlings- und Zuwanderungssteuerung und die Bevorzugung christlicher Flüchtlinge verteidigt. "Wir wollen, dass Christen, die in einer ganz besonderen Not sind, bedacht werden. Wohin soll denn ein Christ in Syrien gehen, wenn er dort in Lebensgefahr ist", sagte Beckstein dem Radiosender hr1.
In die Türkei oder in den Libanon könne ein im Nahen Osten verfolgter Christ nach Becksteins Worten nicht gehen. "Wenn wir nicht als Christen gerade den besonders verfolgten Christen eine Zuflucht geben, lassen wir sie in der größten Not allein."
Der Umgang mit dieser Flüchtlingsgruppe sei einfacher: "Dass die Integration von Christen leichter ist als diejenige von Muslimen, ist ganz offensichtlich." Die Erfahrungen mit der Integration hunderttausender Spätaussiedler habe dies "trotz mancher Probleme" gezeigt.
"Wir wollen natürlich Muslime in Not aufnehmen. Aber soweit wir Zuwanderung steuern, sind Leute, die unserem Kulturkreis näher stehen, vorrangig zu berücksichtigen." Vor dem Koalitionsgipfel am Sonntag hat die CSU außerdem eine Obergrenze von 200.000 Flüchtlingen pro Jahr und das Aus für den Doppelpass gefordert. Die CSU wolle keine "generelle doppelte Staatsangehörigkeit".
Man habe bei den Demonstrationen in Köln "für und gegen Erdogan gesehen, dass es durchaus problematisch ist, wenn die Loyalität nicht allein Deutschland gehört", so der CSU-Politiker.
Quelle: dts Nachrichtenagentur