Chef des Sachverständigenrates warnt vor Mitnahmeeffekten beim neuen Baukindergeld
Archivmeldung vom 06.02.2018
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Freigeschaltet durch André OttChristoph Schmidt, Vorsitzender des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, sieht das Programm der erwarteten neuen großen Koalition kritisch. "Ausgabendisziplin spielt für die Groko offenbar leider nur eine sehr geringe Rolle", sagt er der "Rheinischen Post".
Schmidt weiter: "Die Aufstockung der Mütterrente geht zu Lasten der jungen Generation und macht die Rentenfinanzierung noch schwieriger. Die Gefahr, dass das Baukindergeld vielfach zu Mitnahmeeffekten führt, ist sehr groß. Gerade die Bauwirtschaft agiert doch zudem schon am Rande ihrer Kapazitäten", sagte er der Redaktion. Zu möglichen Einschränkungen bei Zeitverträgen erklärt Schmidt: "Maßnahmen, welche die Flexiblität des Arbeitsmarktes weiter einschränken, sind in der Ära des digitalen Wandels eigentlich unangebracht." Wenig hält der Leiter des RWI-Instituts in Essen auch davon, die bisherige Arbeitsteilung zwischen gesetzlichen Krankenkassen und privaten Krankenversicherungen aufzuheben: "Bei der Reform des Gesundheitssystems sollte an sich die Effizienz der Leistungserbringer im Vordergrund stehen, nicht so sehr die Reform der Finanzierung."
Quelle: Rheinische Post (ots)