Grüne und CDU wollen Spionageabwehr stärken
Archivmeldung vom 12.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSicherheitspolitiker von Grünen und CDU wollen die Abwehr von Spionageattacken auf Deutschland weiter ausbauen. Die von Russland und anderen Staaten ausgehende Spionage sei "ein sehr großes Problem", sagte der Vorsitzende des Geheimdienste-Kontrollgremiums des Bundestages, Konstantin von Notz (Grüne), dem "Handelsblatt".
"Im Lichte aktueller Bedrohungslagen sind wir gut beraten, fortlaufend
zu evaluieren, wo weiterer Reformbedarf besteht, um auf entsprechende
Ausspähversuche der russischen Nachrichtendienste zu reagieren und diese
effektiv abwehren zu können."
Der CDU-Politiker Roderich
Kiesewetter, Vize-Vorsitzender des Geheimdienstgremiums, sieht
Nachholbedarf beim Schutz vor Cyberattacken. "Russland hat den
Cyberkrieg auf ein neues Level gebracht, was die Komplexität und
Gleichzeitigkeit der Angriffe, die Masse der Angriffe und die Effizienz
und Wirtschaftlichkeit anbelangt", sagte er dem "Handelsblatt".
"Dabei
machen wir es Russland besonders einfach in Deutschland." Die
Fähigkeiten der Spionageabwehr seien immer noch "erschreckend gering".
Somit habe auch die Abhängigkeit von ausländischen Nachrichtendiensten
eher noch zugenommen.
Von Notz mahnte zudem mehr Tempo beim
Schutz kritischer Infrastrukturen (Kritis) an. Das geplante
"Kritis-Dachgesetz" sei überfällig. "Der Verdacht, dass russische
Kommandos, die unsere kritischen Infrastrukturen angreifen und
Unternehmen gezielt sabotieren, längst im Land unterwegs sind, liegt
sehr nahe", sagte er. Diese Entwicklung sei "brandgefährlich".
Kiesewetter
hält die Pläne zur Kritis-Absicherung schon jetzt für unzureichend.
"Bislang versucht die Regierung vieles auf die privaten Kritis-Betreiber
abzuwälzen, klammert zahlreiche Behörden, Kommunen und Landkreise aus",
sagte er. Kiesewetter vermutet, dass "etliche Lücken" wohl bewusst
gelassen würden, weil der Schutz sensibler Bereiche den Staat sehr viel
Geld koste.
Quelle: dts Nachrichtenagentur