Grüne drängen nach Magdeburg auf besseren Behördenaustausch
Archivmeldung vom 30.12.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach dem Terroranschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt hat die Vorsitzende der Grünen, Franziska Brantner, die Forderung ihrer Partei bekräftigt, den Informationsaustausch zwischen Verfassungsschutz und Polizeibehörden sowie zwischen den Ländern und auch mit der europäischen Ebene zu verbessern. "Außerdem müssen unsere Sicherheitsbehörden dringend in der Digitalisierung vorankommen", sagte Brantner der "Welt".
Nach der Tat von Magdeburg stellen sich nach Ansicht von Brantner viele
Fragen: "Wer hatte wann welche Informationen über den mutmaßlichen
Täter? Wie wurde damit umgegangen?" Die Behörden und Dienste müssten nun
präzise aufklären. Sie sei zwar grundsätzlich zurückhaltend, nach
solchen Taten direkt Gesetzesänderungen zu fordern, "es scheint aber
erneut kein Erkenntnisproblem vorzuliegen, sondern dass die Erkenntnisse
nicht zusammengeführt wurden", so die Grünen-Chefin.
Der Staat
müsse bestmöglichen Schutz bieten. "Wir alle wünschen uns Sicherheit,
das ist die Grundlage für unsere Freiheit", sagte Brantner. "Der Staat
mit seinen Strafverfolgungsbehörden muss hier auf Augenhöhe sein und
eingreifen können. Gleichzeitig wollen wir die persönliche Freiheit des
Einzelnen schützen. In diesem Spannungsfeld machen wir Politik", so die
Grünen-Chefin.
Zur Sicherheit in Deutschland gehöre für sie aber
auch ein besserer Schutz von Frauen. "Es gibt einen Gesetzesvorschlag
von Familienministerin Paus, um die Finanzierung von Beratungsstellen
und Frauenhäusern auf eine bessere finanzielle Grundlage zu stellen", so
Brantner. Sie hoffe, dass die CDU/CSU-Fraktion sich dem anschließe und
ein Beschluss im Januar möglich sei. "Gewalt gegen Frauen in Deutschland
ist einfach viel zu verbreitet. Schutzräume sind keine soziale Wohltat,
sondern für viele Frauen leider eine Frage von Leben und Tod."
Quelle: dts Nachrichtenagentur