Uhl ruft Union zu inhaltlicher Auseinandersetzung mit dem Islam auf
Archivmeldung vom 03.05.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer CSU-Innenpolitiker Hans-Peter Uhl hat den Anti-Islam-Kurs der AfD scharf kritisiert und zugleich die Union zu einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Islam aufgefordert.
"Undifferenzierte und pauschalisierende Aussagen wie die der AfD werden der Herausforderung nicht gerecht, vor die uns die Prüfung stellt, islamische Handlungsgebote im öffentlichen Raum an den Vorgaben des Grundgesetzes zu messen", sagte Uhl am Dienstag dem "Handelsblatt" (Online). "Nicht nur wir in Bayern wissen, dass Kirchturm und Maibaum unser Dorfbild prägen und nicht Muezzin und Minarett."
Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Islam müsse inhaltlich geführt werden, sagte Uhl weiter und appellierte an die Union. "Eine solche inhaltliche Auseinandersetzung muss die CDU/CSU präziser und nachdrücklicher führen als bisher. Sie muss einem Islam der Aufklärung die Hand reichen und sich einem Islam der Unfreiheit entgegenstellen."
Konkret geht es aus Uhls Sicht um die Fragen, was der Staat des Grundgesetzes dem Islam und was der Islam dem Staat des Grundgesetzes schulde. "Der Staat des Grundgesetzes schuldet dem Islam, wie jeder anderen Religion, Religionsfreiheit", betonte Uhl. Der Staat habe für die Religionsfreiheit eine Schutzpflicht, so wie für jedes andere Grundrecht auch. "Von der Religionsfreiheit nicht gedeckt sind Glaubensbefehle, deren Ausführung mit den Grundrechten der Verfassung kollidiert, insbesondere mit der Menschenwürde."
Quelle: dts Nachrichtenagentur