DIW-Chef Fratzscher: Deutsche Wiedervereinigung ökonomisch ein Riesenerfolg
Archivmeldung vom 01.10.2019
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Freigeschaltet durch André Ott30 Jahre nach dem Fall der Mauer und 29 Jahre nach der Wiedervereinigung zieht Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), eine positive ökonomische Bilanz. Fratzscher sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Die Wiedervereinigung ist wirtschaftlich ein Riesenerfolg."
Der DIW-Chef betonte: "Im Vergleich zum Westen beträgt die Produktivität in den ostdeutschen Bundesländern heute 75 Prozent, die durchschnittlichen Einkommen liegen bei 85 Prozent. In Italien, Spanien, Großbritannien oder Frankreich sind die regionalen Unterschiede viel größer - und das bereits seit sehr vielen Jahrzehnten." Auch wenn der Aufholprozess im Osten Deutschlands in den vergangenen Jahren etwas ins Stocken gekommen sei, so seien die Erfolge insgesamt doch beachtlich. "Wenn viele Ostdeutsche dennoch das Gefühl haben, Bürger zweiter Klasse zu sein, dann liegt das meiner Meinung nach daran, dass sie Respekt und Anerkennung vermissen. Und es geht darum, dass sie sich mehr Eigenverantwortung wünschen."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)