Menschenrechtsinstitut drängt auf Mietpreisregulierungen
Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat ein stärkeres Engagement von Bund, Ländern und Kommunen zur Überwindung von Wohnungslosigkeit in Deutschland gefordert. "Deutschland ist menschenrechtlich verpflichtet, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und bestehenden Wohnraum bezahlbar zu halten", sagte Claudia Engelmann, Expertin für das Recht auf Wohnen, am Mittwoch.
"Es ist daher inakzeptabel, dass mit rund 531.600 Personen mehr Menschen
denn je - darunter viele Kinder - wohnungslos sind und dadurch massiv
in ihren Grund- und Menschenrechten eingeschränkt werden."
Wohnungslose
Menschen seien nicht nur in ihrem Recht auf Wohnen eingeschränkt,
sondern etwa auch in ihrem Recht auf Gesundheit oder auf Schutz vor
Gewalt. "Um zu verhindern, dass noch mehr Menschen ihre Wohnung
verlieren, braucht es wirksame Maßnahmen zur Mietpreisregulierung sowie
eine Stärkung des Mietrechts", sagte die Expertin des
Menschenrechtsinstituts. "Dazu gehört zwingend eine Ausweitung der
Schonfristzahlung auf die ordentliche Kündigung - also die Möglichkeit,
dass eine Kündigung unwirksam ist, wenn die Mietschulden nachgezahlt
werden", so Engelmann weiter.
Zudem müsse deutlich mehr als
bisher in den sozialen Wohnungsbau investiert werden. Hier seien Bund
und Länder gemeinsam in der Pflicht. Darüber hinaus könne der Bund ein
Förderprogramm zur Anschubfinanzierung kommunaler Fachstellen zur
Verhinderung von Wohnungslosigkeit auflegen. Dies sei eine sehr wirksame
Maßnahme zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit in der Fläche.
Quelle: dts Nachrichtenagentur