Sonntagsfrage: SPD und AfD legen zu
Archivmeldung vom 26.09.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der Sogenannten "Sonntagsfrage" gewinnen SPD und AfD jeweils einen Prozentpunkt hinzu. Das ist das Ergebnis des "Deutschlandtrends" im Auftrag des ARD-Morgenmagazins. Die Union und die sonstigen Parteien verlieren im Vergleich zu der Umfrage vom 4. September jeweils einen Prozentpunkt. Das Ergebnis für die Grünen und die FDP bleibt unverändert.
Aktuell kommt die Union damit auf 39 Prozent, 25 Prozent der Befragten würden der SPD ihre Stimme geben. Die Grünen und die Linke kommen beide auf jeweils zehn Prozent der Stimmen. Der AfD würden acht Prozent der Befragten ihre Stimme geben, der FDP drei Prozent. Insgesamt erhält die Regierungskoalition 64 Prozent der Wählerstimmen.
SPD warnt Union vor Annäherung an die AfD
Die SPD hat die Union davor gewarnt, auf den Aufstieg der AfD mit einer europapolitischen Korrektur zu reagieren: "Für die SPD wäre es nicht tolerabel, wenn sich die CDU/CSU aus wahltaktischen Gründen den unverantwortlichen europapolitischen Positionen der AfD annähern würde", sagte der Finanzexperte der SPD-Bundestagsfraktion, Joachim Poß, dem "Handelsblatt" (Onlineausgabe).
Hinter Poß Warnung steht die Befürchtung, die Union könnte sich aufgrund einer Analyse der Ratingagentur Standard & Poor`s (S&P), die sich kritisch mit der erstarkten AfD auseinandersetzt, gezwungen sehen, durch eine härtere europapolitische Regierungslinie Wähler zurückzugewinnen. "Die Aufgabe der Bundesregierung und der Großen Koalition ist es, dem blanken Populismus der AfD gemeinsam entschieden entgegenzutreten", sagte das SPD-Bundesvorstandsmitglied. "Die Bundesregierung muss auch weiterhin einen Beitrag zur Stabilisierung des Euro-Raumes leisten."
Der Grünen-Finanzexperte Gerhard Schick zeigte sich verwundert über S&P. "Mir ist neu, dass politische Analyse das besondere Kompetenzfeld von Ratingagenturen ist", sagte Schick dem "Handelsblatt" (Onlineausgabe). "Unabhängig davon ist es dringend nötig, dass die Bundesregierung in der europäischen Wirtschaftspolitik endlich von der Bremse geht und den Weg für zusätzliche Investitionen in Deutschland und Europa frei macht."
Wenig überrascht über den Erfolg der AfD gab sich deren Vorsitzender Konrad Adam. "Wir genießen Kredit. Was den Altparteien verloren geht, kommt uns zugute", sagte Adam dem "Handelsblatt" (Onlineausgabe). "Die Wähler schenken uns das Vertrauen, das sie zu den Regierenden, zu Bankern und zu Volksvertretern nicht mehr haben."
Quelle: dts Nachrichtenagentur