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Geburtenrate: Ministerin Schwesig räumt Handlungsbedarf ein

Archivmeldung vom 03.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Tom Adriaenssen / de.wikipedia.org
Bild: Tom Adriaenssen / de.wikipedia.org

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) hat die kürzlich veröffentlichte Studie relativiert, wonach Deutschland die niedrigste Geburtenrate weltweit habe, zugleich jedoch Handlungsbedarf eingeräumt. "Seit 30 Jahren ist die Geburtenrate in Deutschland relativ konstant bei 1,4", sagte sie der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung", fügte allerdings hinzu: "Tatsächlich nennen Experten nur ein einziges familienpolitisches Instrument, das messbar zu mehr Kindern führt: Die Bildungs- und Betreuungsinfrastruktur. Deshalb ist mir der Ausbau von Kitaplätzen und Ganztagsschulen so wichtig."

In Deutschland sei es schwer, Beruf und Familie zu vereinbaren, betonte die SPD-Politikerin. "In deutschen Unternehmen ist die Vorstellung noch weit verbreitet, dass der Mann Vollzeit rund um die Uhr verfügbar ist, weil die Frau im Zweifel für die Kinder sorgt. Dieses Familienmodell ist überholt." Junge Frauen und Männer wollten beides: Kind und Job. Darum wolle sie die 32-Stunden-Woche für Familien, die beides ermögliche. Die Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO und des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) hatte zuletzt ergeben, dass Deutschland die niedrigste Geburtenrate weltweit hat und dies zum Standortproblem werden könnte. Danach wurden in den vergangenen fünf Jahren im Durchschnitt 8,2 Kinder je 1000 Einwohner geboren. Das liegt unter dem Niveau des bisherigen Schlusslichts Japan von 8,4 Kindern je 1000 Einwohner. Es handelt sich um die "rohe Geburtenziffer". Schwesig hingegen bezieht sich auf die "zusammengefasste Geburtenziffer", die die Zahl der Geburten zur Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter ins Verhältnis setzt. Sie ist im internationalen Vergleich ebenfalls niedrig, aber nicht die niedrigste der Welt.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)

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