Kommunen fordern Sofort-Sanierungsprogramm für Bäder
Archivmeldung vom 28.07.2018
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Freigeschaltet durch André OttDeutschlands Kommunen schlagen in der Hitze-Welle wegen zunehmender Freibad-Schließungen Alarm und fordern ein Sofort-Sanierungsprogramm des Bundes. Die Eintrittsgelder deckten trotz Rekordbesucherzahlen nur ein Drittel der Kosten, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB), Gerd Landsberg, der "Passauer Neuen Presse".
Den Kommunen fehle vielerorts Geld für den Weiterbetrieb. "In der Folge haben wir in Deutschland ein regelrechtes Schwimmbad-Sterben zu verzeichnen. Mehr als ein Viertel der Schwimmbäder in Deutschland musste seit der Jahrtausendwende schließen, mehr als 1600 Bäder waren betroffen", erklärte Landsberg. Für die Schwimmbäder in Deutschland sei ein Sanierungsbedarf "von rund 4,6 Milliarden Euro errechnet" worden, so der DStGB-Hauptgeschäftsführer weiter. "Eine gewaltige Summe, die Städte und Gemeinden aus eigener Kraft nicht stemmen können."
Notwendig sei daher eine Unterstützung durch Bund und Länder. Landsbergs Forderung: "Wir brauchen rasch ein Programm zur Sanierung von Sportstätten und Schwimmbädern, wenn die Freibäder auch in den nächsten Sommern Abkühlung für die Bürgerinnen und Bürger bringen sollen." Wegen der Hitzewelle sei in vielen Freibädern ein Rekordbesuch zu verzeichnen, so Landsberg. Das zeige, dass Schwimmbäder "ein wichtiger Teil der kommunalen Daseinsvorsorge" seien. In den Freibädern begegneten sich Kinder und Jugendliche aus allen Schichten der Gesellschaft. Und sie seien darüber hinaus wichtig, damit Kinder Schwimmen lernen, so Landsberg. Nur noch jedes zweite Kind im Alter von zehn Jahren könne heutzutage sicher schwimmen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur