Schulze verteidigt Kompromisse zu Entwicklungs- und Migrationspolitik
Die geschäftsführende Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat die Kompromisse mit der Union zur Entwicklungs- und Migrationspolitik verteidigt.
Zu dem im Koalitionsvertrag angekündigten Vorhaben, dass
Entwicklungszusammenarbeit künftig ein zentraler Hebel in der
Migrationssteuerung sein soll, sagte sie der "Rheinischen Post"
(Dienstagsausgabe): "Das ist ein Kompromiss, den ich vertretbar finde."
Schulze weiter: "Für mich ist ganz wichtig: Wir wollen den Ländern, die
die meisten Flüchtlinge aufnehmen, helfen. Denn die meisten Flüchtlinge
bleiben in ihren Heimatregionen, nur die wenigsten schaffen es bis nach
Europa."
Mit Blick auf künftig geplante Abschiebungen nach Syrien
oder Afghanistan sagte sie: "In Afghanistan kann
Entwicklungszusammenarbeit überhaupt nichts beitragen, weil wir keinen
Kontakt zur Taliban-Regierung haben. Wir arbeiten dort nur über die
Vereinten Nationen und über Nichtregierungsorganisationen. In Syrien
gibt es gerade eine Chance, dass sich das ändert."
Die Ministerin
erläuterte: "Nach dem Sturz des brutalen Assad-Regimes entsteht gerade
ein neues Syrien mit der Chance für eine stabile, friedliche
Entwicklung. Dabei unterstützen wir als Entwicklungsministerium, wo es
geht, etwa beim Aufbau einer Gesundheitsversorgung. Wenn es in Syrien
positiv weitergeht, kann ich mir vorstellen, dass Syrien auch Menschen
zurücknehmen wird." Sie sagte zugleich: "Für Abschiebung ist aber das
Innenministerium zuständig, daran wird sich auch in Zukunft nichts
ändern."
Quelle: dts Nachrichtenagentur