SAP fordert zentrales Digitalministerium
Archivmeldung vom 15.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSAP-Chef Christian Klein will seine Mitarbeiter von 2025 an nach Leistung und Teamgeist bewerten. "Es gibt zwei Kriterien: Wie ist die Performance und wie die Teamfähigkeit? Dieses Jahr testen wir diesen Ansatz im Topmanagement und wollen es dann ab 2025 an die ganze Belegschaft ausrollen", sagte Klein der "Süddeutschen Zeitung".
"Es gehört einfach dazu, dass man als Manager Leistungsfeedback gibt.
Ich habe in meiner Karriere extrem davon profitiert. Wenn mir nicht
jemand immer wieder offen gesagt hätte, was ich weniger gut mache, dann
würde ich nicht hier sitzen." Offenes Leistungsfeedback sei in den
letzten Jahren bei SAP zu kurz gekommen. "Wenn alle sich gegenseitig auf
die Schulter klopfen, bringt das niemanden weiter", sagte Klein.
Neben
dem Kulturwandel brauche es auch einen "Wandel bei den Kenntnissen und
Fertigkeiten der Mitarbeiter", sagte Klein. Deswegen streicht der
Konzern weltweit 8.000 Stellen. Um die Transformation der SAP-Systeme in
die Cloud zu schaffen und Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz zu
entwickeln, werde der Konzern auch weiter Leute einstellen, so der
Konzernchef.
Damit Deutschland bei der Digitalisierung
vorankommt, hat Klein eine klare Forderung: "Wir brauchen ein
Digitalministerium, das zentral bestimmen kann: Wie sieht eine
Bildungsplattform aus, wie bringen wir die digitale Krankenakte auf den
Weg, wie die Bürgerservices? Wieso muss das in Heidelberg anders sein
als in Hamburg?" Der SAP-Chef will der Bundesregierung nicht den Willen
zur Digitalisierung absprechen. "Es muss aber jemand umsetzen." Als
Vorbild nannte Klein die Schweiz. Dort gebe es "jemanden, der
entscheidet über alle IT-Systeme, über die Ministerien hinweg und auch
über die Kantone. Natürlich in enger Abstimmung, aber die Verantwortung
liegt auf Bundesebene."
Quelle: dts Nachrichtenagentur