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Netzpolitiker fordern von Twitter Aufklärung über Account-Sperrungen

Archivmeldung vom 15.05.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.05.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
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Bild: Gettyimmages

Netzpolitiker fordern von Twitter Aufklärung über die Account-Sperrungen der vergangenen Tage: Am Mittwoch ist deswegen ein Vertreter der Plattform in den Ausschuss Digitale Agenda des Bundestages geladen.

"Mir scheint, dass es um technische Fehler ging. Dazu erwarte ich dringende Aufklärung und Transparenz von Twitter, denn aufgrund seiner herausgehobenen Position im Rahmen der digitalen Meinungsbildung steht das Unternehmen klar in der Pflicht", sagte der digitalpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Tankred Schipanski (CDU), der "Welt" (Mittwochsausgabe). Die Große Koalition werde mit den neuerlichen Twitter-Sperrungen nur von den Geistern eingeholt, die sie mit dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) und ihrer Zustimmung zu Uploadfiltern selbst heraufbeschworen habe, sagte Manuel Höferlin, digitalpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion.

"Der GroKo muss endlich klar werden, dass sie mit ihren unsinnigen Gesetzen der Meinungsfreiheit im Netz und damit dem Vertrauen in Demokratie und Rechtsstaat einen Bärendienst erwiesen hat", so der FDP-Politiker weiter. Solche komplexen Entscheidungen könne man eben nicht alleine Algorithmen und den Netzwerken überlassen, sondern sie gehörten in die Hände von Rechtsexperten, so Höferlin. "Weil Vorbereitung und Umsetzung der Richtlinie schlecht sind, wird Twitter zum Manipulationswerkzeug rechter Accounts", sagte Anke Domscheit-Berg, Sprecherin für Netzpolitik der Linken-Bundestagsfraktion.

Es schienen mehrheitlich Konten gesperrt zu werden, die gemeinsam hätten, dass ihre Themen oder Inhaber Feindbilder von Rechten seien. Dabei habe das Unternehmen genau das Gegenteil erreichen wollen, so die Linken-Politikerin weiter. Sie fordert, dass Plattformen wie Twitter als Infrastruktur der digitalen Grundversorgung betrachtet werden sollten, "wo man Menschen nicht beliebig aussperren kann", sagte Domscheit-Berg der "Welt". Twitter hatte im April 2019 eine "Richtlinie zur Integrität von Wahlen" verabschiedet. Daraufhin wurden zahlreiche Twitter-Nutzer gesperrt, weil sie mit ihren Tweets "irreführende Informationen zu Wahlen" verbreitet hätten. Unter den Betroffenen waren die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli (SPD) und der Account der "Jüdischen Allgemeine". Der Sprecher des Unternehmens gab "manchmal Fehler bei der Durchsetzung unserer Regeln" zu und verwies auf die Möglichkeit des Einspruchs.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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