Lafontaine: "Hartz IV ist eine Schweinerei!"
Archivmeldung vom 10.06.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittÄußerst scharf hat Oskar Lafontaine, der als Spitzenkandidat eines Linksbündnisses aus PDS und der "Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit" (WASG) antreten will, die Politik der Bundesregierung und der Opposition kritisiert.
Im "ZDF-Mittagsmagazin" am Freitag, 10. Juni 2005, sagte er: "Unser
ständiger Einwand ist, dass Hartz IV eine Schweinerei ist. Eine
solche Sache kann man überhaupt nicht akzeptieren." Deshalb, so
Lafontaine, müssten Sozialdemokraten, die längerfristig denken, an
diesem Linksbündnis interessiert sein. "Denn es wird ja auch die
Programmatik der SPD verändern."
Der frühere SPD-Vorsitzende glaubt nicht, dass die
SED-Vergangenheit der PDS dem neuen Linksbündnis schaden könnte.
"Wir sind jetzt 15 Jahre nach dem Fall der Mauer. Die PDS hat sich
sehr stark gewandelt. Es gibt in der PDS junge Leute, die waren
gerade geboren, als die Mauer fiel."
Lafontaine verglich die jetzige Situation mit der Nachkriegszeit:
"In der Bundesrepublik haben wir nach dem Krieg viele
NSDAP-Mitglieder in den Parteien gehabt und einige brachten es zum
Bundeskanzler oder zum Bundespräsidenten. Insofern sollten wir hier
nicht Schlachten führen, die längst obsolet geworden sind."
Lafontaine sagte weiter, dass noch nicht entschieden sei, unter
welchem Namen das Linksbündnis zur Bundestagswahl antreten werde. "Es
muss im Namen zum Ausdruck kommen, dass es eine neue Partei ist."
Quelle: Pressemitteilung ZDF