Aktionsbündnis "Vielfalt statt Einfalt" wirft Berliner CDU Verzögerungstaktik bei "Ehe für alle" vor
Archivmeldung vom 24.07.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Berliner CDU will nach Ansicht von Daniela Kühling vom Aktionsbündnis "Vielfalt statt Einfalt" kritisiert die Durchsetzung der "Ehe für alle" hinauszögern. Dass die Mitgliederbefragung des CDU-Landesverbandes zu diesem Thema sieben Antwortmöglichkeiten enthalten habe, sei unverständlich, sagte Kühling in einem Interview mit der Tageszeitung "neues deutschland" (Samstagsausgabe): "Entweder ist man dafür oder dagegen." Kühling vermutet, dass die CDU "ihre Felle davonschwimmen sieht, nachdem sich laut einer Umfrage des 'stern' 74 Prozent der Deutschen für die Ehe für alle ausgesprochen haben." Die Ehe für alle sei ohnehin nicht aufzuhalten. Durch die Mitgliederbefragung versuche die CDU lediglich, deren Durchsetzung zu verzögern.
Zudem sieht die Sexualpädagogin in der schulischen Sexualaufklärung Familienformen und Lebensweisen jenseits des klassischen "Vater-Mutter-Kind"-Modells zu wenig gewürdigt. Bislang seien sexualpädagogische Inhalte in der Lehrerausbildung meist gar nicht enthalten. Auch würden zu selten externe Experten in den Unterricht eingeladen. Dabei ließe sich auf diese Weise "für die Jugendlichen eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre schaffen, in der alle Fragen gestellt und auch beantwortet werden können". Bisherige Erfahrungen aus anderen Bundesländern hätten bewiesen: "Schulen, in denen sich das Lehrpersonal mit der Thematik auseinandersetzt, leiden wesentlich weniger unter Mobbing, Gewalt und Ausgrenzung."
Quelle: neues deutschland (ots)