Kurt Beck steht Schäfer-Gümbel zur Seite
Archivmeldung vom 21.11.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakHessen-Wahlkampf, die Zweite: Während sich der neue SPD-Spitzenmann Thorsten Schäfer-Gümbel den Ex-Parteichef Kurt Beck zur Verstärkung holt, schlägt Hessens Grünen-Chef Tarek Al-Wazir ein Doppel-TV-Duell vor: Er gegen Roland Koch, Schäfer-Gümbel gegen FDP-Mann Jörg-Uwe Hahn.
Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) will sich aktiv in den Landtagswahlkampf im benachbarten Hessen einmischen. Der Spitzenkandidat der hessischen SPD, Thorsten Schäfer-Gümbel, sagte nach einem Treffen mit Beck am Freitag in Mainz, er habe den SPD-Landeschef ausdrücklich gebeten, als Redner im Wahlkampf aufzutreten. Beck habe umgehend zugesagt.
Inhaltlich ging es bei dem Treffen der beiden SPD-Politiker unter anderem um die Wirtschaftskrise und die geplante Staatsbürgschaft für Opel sowie um den Ausbau des Frankfurter Flughafens. Keine Rolle habe hingegen die Entscheidung der hessischen SPD gespielt, dieses Mal im Wahlkampf ein Bündnis mit der Linkspartei nicht von vornherein auszuschließen.
Er sehe diese Entscheidung "sehr positiv", sagte Beck: "Die Zeiten der heiligen Schwüre, was man macht und was man nicht macht, sind vorbei." Das heiße allerdings nicht, dass man jedes Bündnis, das möglich sei, dann auch tatsächlich eingehen müsse, fügte der rheinland-pfälzische SPD-Chef hinzu. Den neuen Spitzenkandidaten der Hessen-SPD bezeichnete Beck als "sehr sachlichen" Politiker, der es verdiene, mit seinen inhaltlichen Positionen wahrgenommen zu werden. Wenn es im Wahlkampf gelinge, den Blick auf die Inhalte zu lenken, sehe er auch gute Chancen für die SPD, denn die Probleme in Hessen seien dieselben wie vor einem Jahr
Unterdessen forderte der hessische Grünen-Chef Tarek Al-Wazir Ministerpräsident Roland Koch (CDU) vor der Neuwahl im Januar zu einem TV-Duell heraus. Wie die Grünen am Freitag in Wiesbaden mitteilten, schlägt Al-Wazir dabei ein Doppelduell vor: So soll in einer weiteren Sendung der Thorsten Schäfer-Gümbel gegen Jörg-Uwe Hahn (FDP) antreten.
Die Fernsehzuschauer könnten sich dann ein Bild über die "oft diskutierten Unterschiede und Gemeinsamkeiten von CDU und Grünen" machen, heißt es in einem offenen Brief von Al-Wazir an Koch. Auch ein Duell zwischen Schäfer-Gümbel und Hahn über die programmatischen Unterschiede sei für die Wähler interessant, da sich beide Parteien eine Verweigerungshaltung und Wortbruch vorhielten.
Das Angebot Al-Wazirs ist eine Reaktion auf die ablehnende Haltung Kochs. Der geschäftsführende Ministerpräsident hatte ein TV-Duell gegen Schäfer-Gümbel am Mittwoch aus Rücksichtnahme auf den möglichen Koalitionspartner FDP abgelehnt. Da es um Mehrheitskonstellationen gehe, sei es für die Zuschauer wichtig, neben den Argumenten der CDU auch die der FDP aufnehmen zu können, hieß es vonseiten der CDU.