AfD-Bundessprecherin Alice Weidel lehnt Dexit ab
Archivmeldung vom 07.08.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithAngesichts vereinzelter Dexit-Forderungen von Delegierten auf der Europawahlversammlung der AfD in Magdeburg lehnt Bundessprecherin Alice Weidel einen Dexit, also einen Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union, ab. "Das entspricht nicht unserer Programmatik. Wir streben im Zielbild ein Europa der Interessen- und Wirtschaftsgemeinschaft an", erklärt Weidel im phoenix-Interview am Rande der AfD-Europawahlversammlung in Magdeburg. "Also eine Kompetenzzurückverlagerung insgesamt von Gesetzgebungsverfahren in die nationalen Parlamente, wo die gewählten Volksvertreter sitzen und eine Kompetenzausweitung in Gebieten, wo es Sinn macht." Dies gelte beispielsweise für eine "gemeinsame europäische Formulierung von Sicherheits- und Verteidigungsinteressen", sagt die Co-Vorsitzende der AfD.
Die Partei, so Weidel weiter, vertrete die Ansicht, "dass eine Europäische Union, die weitreichend in die Kompetenzen und in die Souveränität der Nationalstaaten eingreift, reformiert werden muss". Dies sei das Ziel der Partei auf europäischer Ebene. "Unser Zielbild muss eigentlich eine europäische Wirtschaftsgemeinschaft sein."
Die Warnungen vor der AfD seitens deutscher Wirtschaftsverbände weist die studierte Ökonomin und AfD-Bundessprecherin zurück. Sie sehe den Grund dafür darin, "dass die Wirtschaftsverbände, so, wie sie heute aufgestellt sind, natürlich auch parteipolitisch durchsetzt sind". Ihre Partei sieht die AfD-Politikerin in der Opferrolle: "Dort haben Sie viele Vertreter mit einem Parteibuch nicht von der AfD, die dann natürlich auch aufwarten gegen unsere Programmatik." Sie gehe dennoch davon aus, dass die AfD die Verbände für sich gewinnen werde. "Denn wir sind die einzige Partei, die eine vernünftige Energie-, Steuer-, Finanz- und Währungspolitik vertritt, die die anderen Parteien überhaupt gar nicht mehr vertreten", kritisiert Weidel in Richtung von SPD, Grünen, FDP und Union.
Quelle: PHOENIX (ots)