NDR Umfrage: Knappe Mehrheit in Mecklenburg-Vorpommern für CDU - Bush-Besuch umstritten
Archivmeldung vom 12.07.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlWäre am Sonntag Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern, bekäme die dortige CDU einen knappen Vorsprung als stärkste Partei. Rund zwei Monate vor der Wahl am 17. September würden 32 Prozent der Befragten der jetzigen Oppositionspartei im Schweriner Landtag ihre Stimme geben.
Die SPD
käme auf 31 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen
Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks.
Die Linke.PDS käme danach als drittstärkste Partei auf 21 Prozent der
Stimmen. Mit sieben Prozentpunkten würde die FDP nach zwölf Jahren
den Wiedereinzug in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern schaffen.
Die Grünen scheitern erneut an der Fünf-Prozent-Hürde (vier Prozent).
SPD und Linke.PDS könnten rein rechnerisch ihre rotrote Koalition
fortsetzen.
Größter Verlierer wären nach dieser Umfrage die Sozialdemokraten. Sie büßten im Vergleich zur vergangenen Landtagswahl fast zehn Prozentpunkte ein (2002: 40,6 Prozent), Gewinner wäre mit einem Zuwachs von 4,6 Prozentpunkten die Linke.PDS (16,4 Prozent). Die CDU könnte mit plus 0,6 Prozent das Ergebnis von 2002 (31,4 Prozent) leicht verbessern.
Stimmenverluste müsste Ministerpräsident Harald Ringstorff bei
einer Direktwahl hinnehmen. Jeder zweite Wahlberechtigte würde nach
der NDR Umfrage dem Amtsinhaber seine Stimme geben. Bei der
Landtagswahl vor vier Jahren hätten ihn noch 67 Prozent der Wähler
direkt wählen wollen. Ringstorff bliebe bei einer Direktwahl aber mit
50 Prozent klarer Gewinner gegenüber seinem Herausforderer Jürgen
Seidel von der CDU. Dieser käme auf 22 Prozent der Stimmen.
Eine klare Mehrheit der Befragten sagt: Der Besuch von Präsident Bush in Mecklenburg-Vorpommern hat keinen besonderen Einfluss auf die Wahlchancen der CDU bei der Landtagswahl im September.
Die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern sind geteilter Meinung zum
bevorstehenden Bush-Besuch. In der Infratest-dimap-Umfrage finden 45
Prozent der Befragten den Besuch gut, 47 Prozent lehnen die Visite
ab. Vor allem die Sicherheitsvorkehrungen in und um Stralsund stoßen
auf Kritik: 70 Prozent halten diese Vorkehrungen für übertrieben, nur
25 Prozent finden, der Aufwand sei angemessen.
Von Bundeskanzlerin Merkel erwarten die Mecklenburg-Vorpommer zukünftig eine unabhängigere Politik gegenüber den USA: 66 Prozent wünschen sich, dass Angela Merkel die eigene, deutsche Position deutlicher betonen möge.
Quelle: Pressemitteilung NDR Norddeutscher Rundfunk