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Niedersachsens Bauernpräsident: Fleischbranche und Handel nutzen Not der Landwirte aus

Archivmeldung vom 23.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Rainer Sturm  / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Niedersachsens Bauernpräsident Albert Schulte to Brinke hat der Fleischbranche und dem Handel vorgeworfen, die Not der Landwirte auszunutzen und bewusst zu verschärfen. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte der Landvolk-Vorsitzende vor dem Hintergrund immer weiter sinkender Erzeugerpreise: "Da macht sich gerade jemand die Taschen richtig voll. Die Schlachthöfe, die Zerleger, der Handel? Ich weiß es nicht."

Zwar seien die Preise für Schlachtschweine eingebrochen. Aber: "Die Preise im Supermarkt sind um keinen Cent billiger geworden, der Kunde merkt nichts." Zuletzt bekamen Landwirte für ein Kilogramm Schwein zum Teil weniger als 1,20 Euro. "Das geht gar nicht", so Schulte to Brinke.

Zudem kritisierte der Bauernpräsident: "Ich habe den Eindruck, einige in der Fleischbranche haben kein Interesse daran, den Stau an Schlachtschweinen abzubauen. Solange die Ställe voll sind und immer voller werden, kann man hier die Not der Landwirte ausnutzen und den Preis drücken." Wegen der Corona-Pandemie ist die Produktion in vielen Schlachthöfen aus Infektionsschutzgründen gedrosselt worden. Ferner mussten einige Betriebe nach großen Ausbrüchen unter den Arbeitern zeitweise ganz schließen. In der Folge kam es zu einem Überhang an schlachtreifen Schweinen.

Zudem haben derzeit 14 Länder außerhalb Europas - darunter China - einen Importstopp über deutsches Schweinefleisch verhängt, nachdem in Brandenburg und Sachsen die Afrikanische Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen nachgewiesen worden war. In der Folge brach der Schweinefleischpreis in Deutschland weiter ein. Laut Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) ist den Bauern bislang ein Schaden von 1,3 Milliarden Euro entstanden. Bauernpräsident Schulte to Brinke rief die Bundesregierung dazu auf, sich für eine Regionalisierung der Handelsbeschränkungen einzusetzen. "Ein Export aus Niedersachsen muss wieder möglich sein", gab er als Maßgabe vor. In dem Bundesland gab es bislang keinen ASP-Nachweis.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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