Bölling: Müntefering weiß, welche Genossen ihm das Leben schwer machen werden
Archivmeldung vom 13.09.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer ehemalige Regierungssprecher Klaus Bölling rechnet mit länger andauernden Schwierigkeiten für den designierten SPD-Chef Franz Müntefering bei der Aufgabe, die Partei wieder zu einen.
In der PHOENIX-Sendung "Im Dialog" sagte Bölling auf die Frage, ob Müntefering die widerstreitenden Flügel in der SPD wieder zusammenführen könne: "Es wäre anmaßend zu sagen, er schafft es in einem halben Jahr, in einem Jahr oder bis zum Tag seiner Wiederwahl. Ich glaube, dass er erhebliche Spannungen ausräumen oder therapieren muss." Weiter ergänzte Bölling: "Denn wenn er auch jetzt mit einer eindrucksvollen Zahl Parteivorsitzender wird - er weiß natürlich ganz genau, wo welche Genossen und Genossinnen auf der Lauer liegen, die ihm das Leben schwer machen werden." Müntefering habe die Agenda 2010 mitgetragen, "und das werden die nicht vergessen", sagte Bölling. Wer nun erwarte, etwa die Linke, "dass die SPD künftig über die Programmatik des Hamburger Parteitages womöglich noch hinausgeht, so dass dann die SPD im schlimmsten Falle mit der Lafontaine-Partei zum Verwechseln ähnlich ist - das darf es nicht sein, das wäre trostlos", so der ehemalige Regierungssprecher.
Quelle: PHOENIX