Umfrage: 46 Prozent sehen Fehlstart der Großen Koalition
Archivmeldung vom 13.01.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie andauernden Streitigkeiten zwischen den Regierungsparteien der Großen Koalition kommen bei den Bürgern nicht gut an: Vier Wochen nach dem Amtsantritt erkennen viele Bürger laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag der "Bild am Sonntag" einen Fehlstart von Schwarz-Rot. 46 Prozent der Deutschen stimmen dieser Ansicht zu, 34 Prozent nicht.
Und die Bundesbürger glauben auch nicht, dass sich daran bald etwas ändern wird: 81 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Streitigkeiten auch künftig weitergehen werden. Nur 17 Prozent glauben das nicht. Dennoch macht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) offenbar eine gute Figur: 62 Prozent der Befragten glauben, dass sie bessere Arbeit macht als ihr Vizekanzler, SPD-Chef Sigmar Gabriel. Nur 13 Prozent sehen den Sozialdemokraten vorne. Sechs Prozent glauben, dass beide gleich gute Arbeit machen. Ähnlich gut wie für Merkel sieht es für ihre Partei aus. 35 Prozent der Befragten sind von den Regierungsparteien am meisten von der CDU überzeugt. Die beiden Parteien, die den meisten Streit verursacht haben, liegen deutlich dahinter: 28 Prozent der Befragten sind am meisten von der SPD überzeugt und 13 Prozent von der CSU.
Oppermann mahnt Große Koalition zur Geschlossenheit
SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann hat die Große Koalition zur Geschlossenheit ermahnt. Die neue Regierung müsse "die Lehren aus der schwarz-gelben Koalition ziehen: Die wurde abgewählt, weil die Menschen die permanente Zankerei nicht mehr wollten", sagte Oppermann dem "Spiegel". "`Wildsau` und `Gurkentruppe` ist kein Drehbuch für eine erfolgreiche Regierung."
Eine indirekte Rüge erteilte er auch dem SPD-Justizminister Heiko Maas, der das vereinbarte Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung erst einmal auf Eis gelegt hatte: "Ich rate allen Ministern in der Großen Koalition, eng zusammenzuarbeiten. Die Fraktionen werden es auch so halten." Oppermann sagte über seine eigene Fraktion: "Ich erwarte Geschlossenheit." Es dürfe auf Seiten der SPD nicht der Eindruck entstehen, "dass wir zugleich Regierungs- und Oppositionspartei sind".
Emnid: Union legt in der Wählergunst zu
Die Debatte um den Wechsel des früheren Kanzerlamtschefs Ronald Pofalla (CDU) zur Deutschen Bahn hat der Union offenbar nicht geschadet. Im aktuellen Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Emnid wöchentlich im Auftrag von "Bild am Sonntag" erhebt, gewinnen CDU/CSU sogar einen Prozentpunkt und kommen auf 42 Prozent. Die SPD kann sich stabil bei 25 Prozent halten. Ebenfalls den Wert der vorherigen Befragung im Dezember 2013 erreichen Grüne (9 Prozent), Linkspartei (9 Prozent), FDP (4 Prozent) und AfD (5 Prozent). Die Sonstigen geben einen Punkt ab und landen bei 6 Prozent. Emnid befragte vom 4. bis zum 8. Januar 2014 1402 Personen.
Sonntagsfrage: Union weiter über 41 Prozent
Nach der Meta-Analyse aller in der letzten Woche durch die großen Meinungsforschungsinstitute veröffentlichten Umfragen kommen CDU und CSU auf 41,6 Prozent, wenn heute Bundestagswahlen wären. Die SPD kommt auf 25,1 Prozent, die Grünen auf 9,5 Prozent, die Linkspartei erreicht in den Umfragen im Durchschnitt 9,3 Prozent. Die AfD kommt auf 4,5 Prozent, die FDP auf 4,5 Prozent.
Quelle: dts Nachrichtenagentur