Energiepreise: Brandenburgs Ministerpräsident fürchtet Unruhen
Archivmeldung vom 18.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBrandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sieht angesichts der Belastung der Bürger durch steigende Energiepreise die Gefahr von sozialen Unruhen, wenn der Staat nicht gegensteuert. "Der soziale Zusammenhalt steht auf dem Spiel, wenn Energie zum Luxusgut wird", sagte Woidke dem "Handelsblatt".
Die
meisten Menschen verstünden zwar, dass die momentane Krisensituation
einen Einfluss auf die Energiepreise habe; "Andererseits müssen die
Menschen mit dem, was sie verdienen, auch auskommen können", sagte
Woidke. "Wir sind gut beraten, die Belastung der Menschen ernst zu
nehmen. Niemand will soziale Unruhen." Aus Sicht Woidkes sollte der
Staat "nicht davon profitieren, dass die Energiepreise momentan durch
die Decke schießen".
Es gebe unterschiedliche Vorstellungen, wie
man hier eingreifen könne. Indirekt zeigte sich der SPD-Politiker offen
für eine geringere Mehrwertsteuer auf Energie. "Der Staat verdient
momentan an den hohen Preisen auf Kosten der Bürger", so Woidke. Den von
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) favorisierten "Tankrabatt"
lehnt Woidke als "nicht sonderlich hilfreich" ab.
"Was
geschieht denn, wenn ein Mineralölunternehmen einfach drei Euro pro
Liter Kraftstoff nimmt?", fragte der Ministerpräsident. Er glaube nicht,
dass ein Rabatt ein guter Anreiz sei. "Wir sollten mit der Wirtschaft
eine Lösung finden, dass es weiterhin den Antrieb gibt, im Wettbewerb
möglichst niedrige Preise anzubieten."
Quelle: dts Nachrichtenagentur