Landesinnenminister begrüßen Urteil zu syrischen Flüchtlingen
Archivmeldung vom 25.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster, wonach für Zivilpersonen in Syrien keine ernsthafte, individuelle Bedrohung ihrer körperlichen Unversehrtheit infolge willkürlicher Gewalt im Bürgerkrieg mehr bestehe, als "sehr wichtig und richtungsweisend" bezeichnet. Zwar habe sich das Regime des syrischen Diktators Baschar al-Assad "leider gefestigt", aber es gebe "weite Teil des Landes", in denen man "ungefährdet" leben könne, sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Deshalb gibt es keinen Anlass, jedem, der zu uns kommt, automatisch
Schutz zu gewähren", so Herrmann. "Die Bundesregierung ist jetzt
gefordert, eine neue Lagebewertung für Syrien vorzunehmen."
Thüringens
Innenminister Georg Maier (SPD) begrüßte das Urteil. "Ich teile die
Auffassung des Gerichts", sagte er. "Man muss die Lage in Syrien
differenziert betrachten. Es gibt auch geflüchtete Syrer, die
nachweislich regimetreu sind und deshalb keine Konsequenzen zu
befürchten haben", so Maier.
"Ich bin grundsätzlich der
Auffassung, dass insbesondere Abschiebungen von islamistischen
Gefährdern und Straftätern, die schwere Straftaten begangen haben,
wieder durchgeführt werden sollten, notfalls über Drittstaaten", sagte
er. "Die nationalen Sicherheitsinteressen überwiegen hier gegenüber den
individuellen Interessen der abgelehnten Asylbewerber."
Das
Oberverwaltungsgericht Münster hatte in seinem Urteil erklärt, in Syrien
bestehe für Zivilisten "keine ernsthafte, individuelle Bedrohung ihres
Lebens oder ihrer körperlichen Unversehrtheit infolge willkürlicher
Gewalt im Rahmen eines innerstaatlichen bewaffneten Konflikts" mehr. Die
Entscheidung des OVG stehe gegen die bislang gängige Praxis beim
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, syrischen Asylbewerbern im
Regelfall subsidiären Schutz als Bürgerkriegsflüchtlinge zuzusprechen,
sagte ein Sprecher des höchsten Verwaltungsgerichts von
Nordrhein-Westfalen kürzlich.
Quelle: dts Nachrichtenagentur