Klöckner: Frauen kommen in der Union weniger zum Zug
Archivmeldung vom 13.10.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.10.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićIn der Debatte um die Rolle von Frauen bei der Neuaufstellung der CDU hat die stellvertretende Bundesvorsitzende Julia Klöckner eingeräumt, dass Frauen in der Breite der Partei zu wenig sichtbar sind, und aktives Mentoring eingefordert.
"Es gibt unter allen Unions-Fraktionsvorsitzenden in den Ländern nur eine Frau, unter den Parteivorsitzenden in den Ländern sieht es nicht besser aus. Wenn es nur wenige Posten zu vergeben gibt, kommen Frauen oft weniger zum Zug", kritisierte Klöckner in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Es reiche nicht, dass die Union mit Angela Merkel die erste Frau als Bundeskanzlerin und mit Ursula von der Leyen die erste Verteidigungsministerin gestellt habe.
Es brauche "schlichtweg Normalität, eine Selbstverständlichkeit auch beim ersten Hinschauen, dass Frauen in der CDU in der Breite keine Seltenheit sind". Wenn Frauen sich als Pionierin fühlten, sei die Hürde zum Mitmachen größer. Aus ihrer Sicht müssten Frauen in der Partei andere Frauen fördern und ermutigen. "Ich glaube, es braucht mehr Mentorinnen aus der Praxis, die anderen Frauen Mut machen und sie begleiten", sagte die CDU-Politikerin der "NOZ".
Die stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Gitta Connemann (CDU) forderte, Frauen bei der Neuaufstellung der Parteiführung zu berücksichtigen. "Wir haben starke Frauen jeden Alters. Wir brauchen sie in der Führung der Partei - unabhängig von Quoren", sagte Connemann der "NOZ". Außerdem müssten auch mehr Frauen in den Parlamenten sitzen. "Dafür sind die Listenaufstellungen zentral. Frauen müssen besser berücksichtigt werden, aber dies auch einfordern. Das Signal muss sein: Kandidatinnen willkommen", forderte Connemann.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)