Linken-Abgeordnete wechselt Fraktion wegen Bildungspolitik: "Realitätsnähe finde ich mehr bei der CDU"
Archivmeldung vom 18.04.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.04.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie bisherige Linken-Abgeordnete Edwina Koch-Kupfer verbindet ihren Wechsel in die CDU-Landtagsfraktion mit Kritik an ihrer bisherigen Fraktion: "Die Menschen vor Ort erwarten von der Politik Lösungen für ihre Probleme und Realitätsnähe. Realitätsnähe finde ich mehr bei der CDU", sagte Koch-Kupfer der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung. Die Bildungsexpertin führte inhaltliche Gründe für den Wechsel an: Die Position der Linken zur umstrittenen Gemeinschaftsschule.
"Für mich haben alle Schulformen ihre Berechtigung, die Vielfalt ist mir wichtig", sagte Koch-Kupfer der Zeitung. "Die Vorstellung, dass die Gemeinschaftsschule gut für alle Schüler ist, ist in der Linken aber sehr verbreitet. Diese Vorstellungen zu öffnen ist sehr schwierig." Sie habe sich "mit Elan" in die Bildungspolitik einbringen wollen, habe aber merken müssen, "dass der Spielraum dafür in der Fraktion nicht so groß war". Die CDU hingegen sei offener als gedacht. Es gebe dort zwar "konservativ-tradierte" Vorstellungen. "Aber eben auch den Willen, die Qualität der Lernkultur voranzubringen." Dabei sei die Gemeinschaftsschule wie von der Koalition vorgesehen ein Weg - aber nur als freiwillige Ergänzung. "Es braucht passgenaue Lösungen für die jeweilige Situation vor Ort", so die Abgeordnete.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)