Al-Wazir: Grüne sollen sich von SPD distanzieren
Archivmeldung vom 31.10.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Landesvorsitzende und Fraktionschef der hessischen Grünen, Tarek Al-Wazir, hat seine Partei aufgefordert, sich klarer von der SPD zu distanzieren. Der "Welt" sagte er: "Jetzt hat es zum dritten Mal im Bund nicht für Rot-Grün gereicht. Daraus muss man ja irgendwann Konsequenzen ziehen." Al-Wazir kritisierte, dass seine Partei ab 2009 versäumt habe, sich mehr Eigenständigkeit zu erarbeiten.
Den Grünen empfahl er: "Man muss die Haltung, die Eigenständigkeit stärker zu leben, selber verinnerlichen." Man habe dies 2009 zwar schon mal beschlossen, "uns aber vier Jahre lang nicht daran gehalten und uns doch wieder an die SPD gehängt", monierte der hessische Grünen-Landeschef. Al-Wazir forderte auch von der SPD eine Öffnung zur Linkspartei. Bisher habe es die Linkspartei immer sehr einfach gemacht, "weil es nie einen Realitätscheck für sie gab", sagte er. "Weil die SPD jede Zusammenarbeit ausschloss, mussten die Linken nie nachweisen, ob das, was sie fordern, überhaupt geht." Er rate allen Parteien "dringend, auch im Bund, mit der Ausschließeritis Schluss zu machen". Dann müsste sich die Linkspartei endlich mal mit der Frage beschäftigen, was eigentlich nötig sei, um zu regieren. "Die Übernahme von Verantwortung bedeutet eben auch, dass es nicht nur schöne Sachen, sondern auch schwierige Entscheidungen gibt", so Al-Wazir.
Al-Wazir führt derzeit in Hessen Sondierungsgespräche sowohl mit SPD und Linkspartei als auch mit der CDU.
Quelle: dts Nachrichtenagentur