Reservistenverband unterstützt Verteidigungsminister Pistorius bei Dienstpflicht
Archivmeldung vom 16.02.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithDer Reservistenverband der Bundeswehr unterstützt die Initiative von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius für eine allgemeine Dienstpflicht. Der Verbandsvorsitzende Patrick Sensburg sagte in einem Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung", die ureigenste Aufgabe der Bundeswehr sei die Landesverteidigung. "Das erfordert anderes Material und viel mehr Personal", sagte der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete.
Realistisch betrachtet, benötige man, um die Bundesrepublik zu verteidigen, eine aktive Truppe von 350 000 Soldaten und etwa 1,2 Millionen Reservisten. Derzeit habe Deutschland aber nicht einmal 200 000 Soldaten und 30 000 Reservisten, die regelmäßig übten. Der Präsident des Reservistenverbands sagte: "Es wird ohne Wehrpflicht meiner Meinung nach also nicht gehen. Deshalb brauchen wir die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland."
Minister Pistorius hatte die Debatte um eine allgemeine Dienstpflicht wieder angestoßen. Die Wehrpflicht war 2011 nach 55 Jahren unter dem damaligen CSU-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ausgesetzt worden, was in der Praxis einer Abschaffung von Wehr- und Zivildienst gleichkam. Der russische Angriff auf die Ukraine hatte zuletzt wiederholt eine Debatte um diese Frage ausgelöst.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)