Bartsch für Impfgipfel der EU-Gesundheitsminister mit Pharmafirmen
Archivmeldung vom 27.01.2021
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Freigeschaltet durch André OttDer Fraktionschef der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, hat Bundesregierung und EU-Kommission, zu mehr Tempo bei den Corona-Massenimpfungen und mehr Druck auf die Pharmaunternehmen aufgerufen.
Nötig sei unter anderem ein Impfgipfel mit den Herstellern sowie eine Koordination der Impfstoff-Produktion durch die Bundesregierung, sagte Bartsch dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Die EU-Kommission und die Mitgliedsregierungen haben aus dem Impfbeginn ein Desaster gemacht", so Bartsch.
Während andere Länder immer zügiger impften, habe insbesondere Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hierzulande zu wenig getan, um einen Fehlstart zu verhindern. "Ein Blick in die USA, Großbritannien oder Israel zeigt, dass wir uns politisch in diese missliche Lage manövriert haben", sagte er dem RND. Auch die EU-Kommission werde ihrer Verantwortung nicht gerecht, kritisierte der Linksfraktionschef. "Der Streit der Kommission mit Astrazeneca ist dem Ernst der Lage nicht angemessen und ist eine peinliche Farce", so Bartsch.
Die EU-Gesundheitsminister müssten nun handeln: "Dass Sanofi ab Sommer Biontech produzieren will, ist ein wichtiges Signal", sagte Bartsch. Um jedoch die Produktion zügigst hochzufahren und Vertrauen in die EU wiederherzustellen, brauche es nun Koordinierung und Druck. "Jens Spahn und seine europäischen Kolleginnen und Kollegen müssen unverzüglich alle Pharmakonzerne an einen Tisch bringen und mit Nachdruck ausloten, welches Werk welchen bereits zugelassenen Impfstoff produzieren kann." Ob das für die Konzerne profitabel ist, dürfe dabei kein Kriterium sein. "Allein die Kompetenz ist entscheidend", so Bartsch. "Bayer muss die Hosen runterlassen und erklären, ob sie neben Curevac auch Biontech/Pfizer unterstützen können." In dieser Krise müsse unmissverständlich das Interesse der Bürger an erster Stelle stehen, nicht das von Aktionären und Investoren, sagte der Linken-Politiker.
Quelle: dts Nachrichtenagentur