Baerbock verteidigt Stationierung von US-Raketen in Deutschland
Archivmeldung vom 22.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) verteidigt die geplante Stationierung weitreichender amerikanischer Raketen in Deutschland gegen Kritik. Der russische Präsident Wladimir Putin habe "das Arsenal, mit dem er unsere Freiheit in Europa bedroht, kontinuierlich ausgebaut", sagte die Grünen-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Dagegen
müssen wir uns und unsere baltischen Partner schützen, auch durch
verstärkte Abschreckung und zusätzliche Abstandswaffen." Alles andere,
so Baerbock, "wäre nicht nur verantwortungslos, sondern auch naiv
gegenüber einem eiskalt kalkulierenden Kreml". Die Ministerin verwies
darauf, dass Putin schon vor Jahren "mit Abrüstungsverträgen und unserer
gemeinsamen europäischen Friedensarchitektur gebrochen" habe. "Er will
uns damit Angst machen, unter Druck setzen und unsere Gesellschaften
spalten."
Zwar wolle Deutschland eine andere Beziehung zu
Russland, aber die traurige Wahrheit sei, so Baerbock: "Putins Russland
ist derzeit die größte Sicherheitsgefahr für uns und unseren Frieden in
Europa." Diesen Frieden verteidigten die Menschen in der Ukraine an
jedem einzelnen Tag.
Zuvor hatte SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich
erhebliche Bedenken gegen die Stationierung neuer US-Raketen in
Deutschland geäußert. "Wir müssen unsere Verteidigungsfähigkeit
angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine verbessern, aber wir
dürfen die Risiken dieser Stationierung nicht ausblenden", sagte er den
Funke-Zeitungen. "Die Raketen haben eine sehr kurze Vorwarnzeit und
eröffnen neue technologische Fähigkeiten. Die Gefahr einer
unbeabsichtigten militärischen Eskalation ist beträchtlich."
Die
Nato verfüge auch ohne die neuen Systeme über "eine umfassende,
abgestufte Abschreckungsfähigkeit", argumentierte Mützenich. "Mir
erschließt sich auch nicht, warum allein Deutschland derartige Systeme
stationieren soll. Unter Lastenteilung habe ich bisher etwas anderes
verstanden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur