Finanzprüfer kritisieren Finanzministerium - Abfindung zu hoch?
Archivmeldung vom 01.03.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDer Landesrechnungshof wirft dem Landesfinanzministerium vor, an den ehemaligen Chef der Landes-Immobiliengesellschaft Limsa, Hans-Erich Gerst, eine viel zu hohe Abfindung gezahlt zu haben. Das geht aus einem noch nicht veröffentlichten Entwurf eines Prüfberichts hervor, wie die Mitteldeutsche Zeitung schreibt (Donnerstagausgabe).
Demnach zahlte das Finanzministerium 35000 Euro zu viel - fast
viermal mehr als üblich, so die Prüfer. Gerst soll insgesamt 48000
Euro vom Finanzministerium erhalten haben. Vergangenen Sommer hatte
Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) Gerst als Limsa-Chef fristlos
entlassen. Die Vertrauensbasis sei gestört, hieß es. Gerst zog gegen
die Kündigung vor das Arbeitsgericht, das Verfahren endete mit einem
Vergleich und der Zahlung. Das Finanzministerium wollte die Kritik
gestern nicht kommentieren. "Wir haben den Entwurf bekommen und
werden ihn mit dem Rechnungshof erörtern. Erst danach gibt es den
endgültigen Bericht", sagte Staatssekretär Christian Sundermann
(SPD). Die Prüfer nehmen auch den ehemaligen Finanzminister
Karl-Heinz Paqué (FDP) ins Visier. Er hatte 2004 Gersts
Arbeitsvertrag unterzeichnet. Dass darin keine Kündigungsklausel
enthalten ist, sei Ursache für den teuren Vergleich, so die Prüfer.
Paqué wies die Kritik zurück. "Ich habe mich auf meine Beamten
verlassen, die den Vertrag erarbeitet haben."
Quelle: Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung