FORSA: Politiker-Ranking: Merkel und Söder vorn - Meuthen und Gauland letzte
Archivmeldung vom 24.02.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSeit über einem Jahr beherrscht die Corona-Pandemie jetzt bereits die Welt - und nach wie vor ist das Vertrauen der Deutschen zu Bundeskanzlerin Angela Merkel ungebrochen. Mit 69 Punkten, zwei Punkte weniger als im Dezember, führt Merkel auch im Februar 2021 das Vertrauens-Ranking der Politiker an.
Im forsa-Politikerranking wird regelmäßig ermittelt, bei welchen Politikern die Bürger das Land "in guten Händen" sehen. Ihre Bewertung können die Befragten auf einer Skala von 0 ("ist überhaupt nicht in guten Händen") bis 100 ("ist voll und ganz in guten Händen") abgeben. Merkel liegt 14 Punkte vor dem Zweitplatzierten Markus Söder (55 Punkte, minus 1). Auf jeweils 47 Punkte kommen Gesundheitsminister Jens Spahn und Finanzminister Olaf Scholz. Spahn hat während der letzten drei Monate vier Vertrauenspunkte verloren, Scholz hat einen Punkt weniger als im Dezember.
Gegenüber dem Dezember 2020 haben sich im Februar die Werte aller Politiker kaum oder gar nicht verändert. Nach der Wahl zum neuen CDU-Vorsitzenden hat Armin Laschet um drei auf 45 Punkte zugelegt. Damit hat er seine Konkurrenten um den CDU-Vorsitz im aktuellen Ranking deutlich hinter sich gelassen: Norbert Röttgen liegt fünf Punkte hinter Laschet, Friedrich Merz liegt 14 Punkte zurück bei 31 Punkten. Merz rangiert damit knapp vor FDP-Chef Christian Lindner (30) Punkte. Direkt dahinter folgen, mit jeweils 29 Punkten, Kevin Kühnert, Dietmar Bartsch und Norbert Walter-Borjans. Die SPD-Co-Vorsitzende Saskia Eskens wird mit 24 Punkten Drittletzte. Sie wird nur noch unterboten von den beiden Schlusslichtern im Ranking - den AfD-Führungsmännern Jörg Meuthen (8 Punkte) und Alexander Gauland (7 Punkte).
Politiker-Ranking im Februar 2021*
- Angela Merkel 69 (-2)
- Markus Söder 55 (-1)
- Jens Spahn 47 (-4)
- Olaf Scholz 47 (-1)
- Robert Habeck 46 (+1)
- Armin Laschet 45 (+3)
- Annalena Baerbock 43 (-2)
- Norbert Röttgen 40 (-1)
- Friedrich Merz 31 (-2)
- Christian Lindner 30 (+1)
- Kevin Kühnert 29 (-2)
- Dietmar Bartsch 29 (-2)
- Norbert Walter-Borjans 29 (-1)
- Saskia Esken 24 (-2)
- Jörg Meuthen 8 (0)
- Alexander Gauland 7 (0)
*In Klammern Veränderung gegenüber Dezember 2020 - Bewertung anhand einer Skala von 0 bis 100; dargestellt ist jeweils der Mittelwert
Größter Zuwachs bei eigenen Anhängern für Laschet, größter Rückgang für Merz
Angela Merkel und Markus Söder können sich auf ihre Basis verlassen: Die Kanzlerin erhält von den eigenen Anhängern 87, der bayerische Regierungschef von den CSU-Anhängern 86 Punkte. Zum Vergleich: 38 von 100 möglichen Vertrauens-Punkten vergeben die SPD-Anhänger an Saskia Esken, 44 Punkte an den Co-Vorsitzenden Norbert Walter-Borjans.
Den größten Vertrauens-Schub erhält Armin Laschet im eigenen Lager: Die CDU-Anhänger geben ihm sechs Vertrauens-Punkte mehr als im Dezember. Den größten Rückgang im eigenen Lager muss Friedrich Merz hinnehmen: Die CDU-Anhänger geben ihm acht Punkte weniger als im Dezember.
Politiker-Ranking bei den eigenen Anhängern im Februar 2021*
- Angela Merkel 87 (-2)
- Markus Söder 86 (0)
- Jens Spahn 62 (-3)
- Olaf Scholz 73 (-1)
- Robert Habeck 70 (-1)
- Armin Laschet 59 (+6)
- Annalena Baerbock 70 (0)
- Norbert Röttgen 48 (-2)
- Friedrich Merz 43 (-8)
- Christian Lindner 68 (+3)
- Kevin Kühnert 45 (+1)
- Dietmar Bartsch 59 (-3)
- Norbert Walter-Borjans 44 (+1)
- Saskia Esken 38 (0)
- Jörg Meuthen 50 (-2)
- Alexander Gauland 47 (-3)
*In Klammern Veränderung gegenüber Dezember 2020 - Bewertung anhand einer Skala von 0 bis 100; dargestellt ist jeweils der Mittelwert
Ostdeutsche und AfD-Anhänger haben geringes Vertrauen zu Politikern
Ostdeutsche vertrauen den Politikern nach wie vor weniger als Westdeutsche. Bei Angela Merkel, Jens Spahn und Armin Laschet liegen die Vertrauenswerte im Osten jeweils fünf Punkte unter denen im Westen der Republik. Die Grünen-Spitze kommt sogar noch schlechter weg: Robert Habecks Wert liegt im Osten neun, Annalena Baerbocks Wert elf Punkte unter dem Wert im Westen. Lediglich vier Politiker schneiden im Osten besser ab als im Westen: der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen (plus 7 Punkte), AfD-Ehrenvorsitzender Alexander Gauland (plus 6 Punkte), Dietmar Bartsch, Co-Vorsitzender der Links-Fraktion im Bundestag (plus 5 Punkte) und der CDU-Politiker Friedrich Merz (plus 5 Punkte).
Am geringsten ist das Vertrauen zu Deutschlands Politikern bei den AfD-Anhängern. Am wenigsten vertraut die AfD-Gefolgschaft der Grünen-Co-Chefin Annalena Baerbock (6 Punkte), SPD-Co-Chefin Saskia Esken (7 Punkte), Kevin Kühnert (9 Punkte) und Grünen-Co-Chef Robert Habeck (10 Punkte). Während Angela Merkel von den Anhängern aller übrigen Parteien die mit Abstand höchste Punktzahl im Ranking erhält (75 Punkte), gibt es von den AfD-Anhängern nur 15 Punkte.
Vier Politiker werden von den AfD-Anhängern besser bewertet als von den Anhängern der übrigen Parteien: 50 Vertrauenspunkte hat AfD-Chef Meuthen bei den AfD-Anhängern (bei den Anhängern aller anderen Parteien: 5). 42 Punkte geben AfD-Anhänger FDP-Chef Lindner (die Anhänger der anderen Parteien: 30). Friedrich Merz erhält von den Anhängern der AfD dasselbe Vertrauen wie AfD-Veteran Alexander Gauland: 47 Punkte. Von den Anhängern aller anderen Parteien erhält Gauland 3, Friedrich Merz 31 Punkte.
Aktuelle Parteipräferenzen: CDU/CSU 35, Grüne 19, SPD 16, FDP 8, Linke 7, AfD 8 Prozent
Markus Söder, der hinter der Kanzlerin und mit 8 Punkten Vorsprung vor den Nächst-Platzierten die klare Nummer 2 im Ranking bleibt, dominiert auch den Wettstreit um die Kanzler-Präferenz. Wenn die Deutschen den Nachfolger von Angela Merkel direkt wählen könnten, wäre der CSU-Chef derzeit der Favorit. Wäre Söder Kanzlerkandidat der Union, würden ihn beim Dreikampf gegen den Grünen-Chef Robert Habeck und den SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz 37 Prozent der Wahlberechtigten wählen, das ist ein Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche. Habeck käme unverändert auf 18, Scholz unverändert auf 15 Prozent. Würde Armin Laschet Unions-Kanzlerkandidat, würden ihn 25 Prozent (minus ein Prozentpunkt), Habeck 21 Prozent (plus 1) und Olaf Scholz unverändert 18 Prozent wählen.
Auch für die Parteien belegt das aktuelle RTL/ntv-Trendbarometer eine stabile politische Stimmung in Deutschland. Geringfügige Veränderungen gibt es nur bei zwei Parteien: Die FDP gewinnt einen Prozentpunkt, die Linke verliert einen Prozentpunkt. Bei einer Bundestagswahl könnten die Parteien demzufolge mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 35 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), SPD 16 Prozent (20,5%), FDP 8 Prozent (10,7%), Grüne 19 Prozent (8,9%), Linke 7 Prozent (9,2%), AfD 8 Prozent (12,6%). 7 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). Die Zahl der Nichtwähler und Unentschlossenen entspricht mit 23 Prozent in etwa dem Anteil der Nichtwähler bei der Bundestagswahl 2017 (23,8%).
Wenn jetzt gewählt würde, würden 713 Abgeordnete in den Bundestag einziehen. Die Union würde gegenüber der Bundestagswahl 25, die Grünen würden 78 Sitze hinzugewinnen. Alle übrigen Parteien würden verlieren. Das wäre die Mandatsverteilung im neuen Parlament: CDU/CSU 271, Grüne 145, SPD 122, FDP 61, Linke 53 und AfD 61 Sitze.
Datenbasis RTL/ntv-Trendbarometer
Die Daten zu Partei- und Kanzlerpräferenzen wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL vom 16. bis 22. Februar 2021 erhoben. Datenbasis: 2.505 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/-2,5 Prozentpunkte. Die Daten zum Politiker-Ranking wurden vom 17. - 19.02. 2021 im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 1.508 Befragte.
Quelle: Mediengruppe RTL Deutschland (ots)