Infratest: Grüne sacken auf schlechtesten Wert seit über 6 Jahren
Archivmeldung vom 08.08.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Union bleibt in der von Infratest erhobenen Sonntagsfrage weiter deutlich vorn, die Grünen kommen auf den schwächstem Wert seit mehr als sechs Jahren.
Die ARD veröffentlicht die Zahlen am Donnerstagabend, es ist die erste
Infratest-Erhebung zur politischen Stimmung seit über einem Monat. Wenn
am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die SPD demnach auf 15 Prozent (+1
Prozent). Die Union verbessert sich leicht auf 32 Prozent (+1) und wäre
damit klar stärkste Kraft. Die Grünen verlieren einen Punkt und landen
aktuell bei 12 Prozent - ihr schwächster Wert in der Sonntagsfrage seit
April 2018. Die FDP läge mit 5 Prozent unverändert weiter auf der
Mandatsschwelle. Die AfD büßt einen Punkt ein und kommt derzeit auf 16
Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht verbessert sich erneut (+1) und
liegt bei 9 Prozent. Auf alle anderen Parteien entfallen derzeit 11
Prozent (-1) - darunter die Linke.
Ähnlich wie im Vormonat ist
momentan nur jeder fünfte Deutsche (20 Prozent) "sehr zufrieden" bzw.
"zufrieden" mit der Arbeit der Bundesregierung (+1); vier von fünf
Deutschen (79 Prozent) sind damit hingegen "weniger" bzw. "gar nicht
zufrieden".
Im Bundeskabinett überzeugt einzig
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) eine Mehrheit der Deutschen
(56 Prozent; +3). Mit Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ist
jeder Dritte (33 Prozent) zufrieden (-3 im Vgl. zu Juni); 62 Prozent
sind mit ihr unzufrieden. Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert
Habeck (Grüne) erreicht 30 Prozent Zufriedenheit (+1 im Vgl. zu Juli);
64 Prozent sind mit ihm unzufrieden. Mit der Arbeit von
FDP-Finanzminister Christian Lindner ist derzeit jeder Vierte (26
Prozent) zufrieden (+2); zwei Drittel (68 Prozent) sind mit ihm
unzufrieden. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) überzeugt ebenfalls jeden
Vierten (24 Prozent, +3); drei Viertel (74 Prozent) sind mit ihm
unzufrieden.
Unter den Oppositionspolitikern verbessert sich
Unions-Fraktionschef Friedrich Merz noch einmal um zwei Prozentpunkte
auf einen Zufriedenheitswert von nun 34 Prozent; allerdings bleibt eine
Mehrheit (57 Prozent) weiterhin unzufrieden mit seiner Arbeit. Die
BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht wird von 30 Prozent positiv bewertet
(+2); 55 Prozent sind mit ihr unzufrieden. Unter den
AfD-Parteivorsitzenden erreicht Alice Weidel (18 Prozent, -2) einen
etwas höheren Zufriedenheitswert als Tino Chrupalla (13 Prozent, 2/2
+1). Sie genießt auch eine größere Bekanntheit (81 Prozent), zu ihrem
Co-Vorsitzenden Chrupalla trauen sich nur zwei Drittel (68 Prozent) ein
Urteil zu. Auch mit Weidel (63 Prozent) und Chrupalla (55 Prozent) ist
jeweils eine Mehrheit der Deutschen unzufrieden.
Während
Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) in der Politikerzufriedenheit
zulegen kann, liegt er in der Frage der Unions-Kanzlerkandidatur hinter
CSU-Chef Markus Söder und NRW-Regierungschef Hendrik Wüst zurück. Den
bayerischen Ministerpräsidenten Söder halten 38 Prozent für einen guten
Kanzlerkandidaten (+4 im Vergleich zu Ende Mai). Auch Hendrik Wüst liegt
mit 36 Prozent (+2) noch deutlich vor Friedrich Merz (27 Prozent; +1).
Im Urteil der Unions-Anhänger liegt Söder (59 Prozent) deutlich vor Merz
und Wüst (je 47 Prozent).
Datenbasis: Infratest hatte für den sogenannten "Deutschlandtrend" 1.311 Wahlberechtigte von Montag bis Mittwoch dieser Woche befragt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur