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ZdK warnt vor Flüchtlingsheimen ausschließlich für Christen

Archivmeldung vom 20.05.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.05.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Thomas Sternberg
Thomas Sternberg

Foto: Steffen Prößdorf
Lizenz: CC-BY-SA-3.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Eine getrennte Unterbringung von christlichen und muslimischen Flüchtlingen lehnt das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) entschieden ab. ZdK-Präsident Thomas Sternberg warnt in der "Welt" vor einem "verheerenden Signal", das damit verbunden wäre. Wenn man Flüchtlinge hierzulande "nach Religion getrennt unterbrächte, würde man dem Eindruck Vorschub leisten, wir seien nicht fähig zur friedlichen Koexistenz". Man dürfe nicht "den Irrglauben schüren, dass Christen und Muslime nicht gut zusammenleben könnten".

Damit widerspricht der ZdK-Präsident, der auch CDU-Landtagsabgeordneter in Nordrhein-Westfalen ist, dem christlichen Hilfswerk "Open Doors". Das hatte in der vergangenen Woche eine Studie vorgestellt, nach der drei von vier nichtmuslimischen Flüchtlingen berichteten, sie seien wegen ihres Glaubens in Flüchtlingsheimen von Muslimen bedroht, geschlagen, sexuell belästigt oder beleidigt worden. Von dieser Schikanierung seien laut "Open Doors" bis zu 40.000 meist christliche Schutzsuchende in Deutschland betroffen.

Sternberg hält dagegen, man müsse sich "davor hüten, es als typisch islamisch darzustellen, wenn Christen in mehrheitlich von Muslimen bewohnten Flüchtlingsheimen bedrängt" würden. Immerhin hätten Christen "rund 1.350 Jahre in Ländern des Nahen Ostens überwiegend friedlich, wenngleich nicht gleichberechtigt mit einer muslimischen Bevölkerungsmehrheit gelebt".

Um bedrohten Flüchtlingen zu helfen, empfiehlt der ZdK-Präsident stattdessen ein Vorgehen, das sich nicht an der Religionszugehörigkeit orientiert. "Wenn Flüchtlinge sagen, dass sie sich bedroht fühlen, muss man ihnen die Möglichkeit eröffnen, in einem für sie akzeptableren Umfeld unterzukommen", fordert Sternberg. Das sei "eine Aufgabe der Helfer und der Politik vor Ort".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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