FDP und Grüne bleiben bei Plattform X
Trotz zunehmender Kritik an der Ausrichtung des Sozialen Netzwerks X und dessen Eigentümer Elon Musk haben FDP und Grüne entschieden, die Plattform weiter zu nutzen. "Wir müssen als demokratische Partei dort sein, wo die Debatte stattfindet", sagte FDP-Generalsekretär Marco Buschmann dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Dazu gehört auch X mit Millionen von Nutzern in Deutschland."
Gerade wenn es Meinungsmache gebe, die sich gegen eine offene
Gesellschaft richte, müsse man präsent sein, so Buschmann. "Denn die
Flucht vor der Debatte ist keine Option. Die liberale Demokratie lebt
vom Austausch der Argumente."
Auch die Grünen wollen zumindest
vorerst weiter auf X präsent sein. "Gerade in den nächsten Wochen ist es
wichtig, Plattformen wie X nicht den Populisten zu überlassen und dort
seriöse Angebote, faktenbasierte Inhalte und eine respektvolle Ansprache
der Menschen stattfinden zu lassen", sagte ein Grünen-Parteisprecher
dem RND auf Anfrage.
Die Grünen beobachteten aber die Entwicklung
von X mit Sorge. "Ob wir die Plattform künftig aktiv nutzen, werden wir
uns genau anschauen und kontinuierlich abwägen." Soziale Medien seien
für die Grünen fester Bestandteil der politischen Kommunikation und
spielten auch in unserem Bundestagswahlkampf eine wichtige Rolle. "Die
Plattformen ermöglichen uns den direkten Dialog, insbesondere mit
jüngeren Menschen", sagte der Parteisprecher. Grünen-Kanzlerkandidat
Robert Habeck war im November nach mehrjähriger Auszeit auf X
zurückgekehrt.
X-Eigentümer Musk hatte zuletzt eine
Wahlempfehlung für die vom Verfassungsschutz in Teilen als
verfassungsfeindlich eingestufte AfD ausgesprochen und Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier als "undemokratischen Tyrannen" bezeichnet.
Unter anderem die Evangelische Kirche hat sich von X verabschiedet und
dabei auf die dort verbreiteten Falschmeldungen und Hassbotschaften
verwiesen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur