Miersch zieht Merz-Aussagen zu Rentenkürzungen in Zweifel
SPD-Generalsekretär Matthias Miersch hat Äußerungen des Kanzlerkandidaten der Union, Friedrich Merz (CDU), die Rentenkürzungen ausschließen, in Zweifel gezogen. "Das ist ein Taschenspielertrick von Merz", sagte Miersch dem Nachrichtenportal "T-Online". "Wenn das Rentenniveau nicht gesetzlich abgesichert wird, führt das zwangsläufig zu einer Rentenkürzung", so Miersch.
Es gebe auch anderslautende Aussagen aus der CDU/CSU. "Die Union wackelt
bei der Rente, und Friedrich Merz traut sich nicht, das auszusprechen."
Merz habe gesagt, er wolle das Thema Rente nicht im Wahlkampf haben, um
der SPD nicht das Feld zu überlassen, erklärte der SPD-Politiker. "Merz
ist also anderer Auffassung als wir, verheimlicht aber aus taktischen
Gründen, was genau die CDU bei der Rente vorhat. Das werden wir ihm
nicht durchgehen lassen", so Miersch. "Der Oppositionsführer will
Rentenkürzungen."
Vor der anstehenden Neuwahl warnte der
SPD-Generalsekretär vor einer Wahl von Merz. "Mit Merz droht ein
Hitzkopf Verantwortung übertragen zu bekommen, der null
Regierungserfahrung hat", sagte er. "Es geht um ganz viel."
Der
CDU-Chef wolle das Land gesellschaftspolitisch in die 50er- und
60er-Jahre zurückwerfen und sehe vor allem die Besserverdiener als
Leistungsträger der Gesellschaft. "Wenn Merz beispielsweise die
Abschaffung des Rest-Solis propagiert, dann reißt er damit ein
Milliardenloch in den Haushalt", was zulasten der arbeitenden Mitte und
auch der Rentner gehe, so Miersch weiter.
Einen zu harten Umgang
mit Merz will Miersch zugleich nicht erkennen. "Wir dämonisieren nicht,
wir benennen klar, wer Merz ist und was er vorhat", sagte er. "Wenn der
Oppositionsführer Windräder 'hässlich' nennt und davon träumt, sie
wieder abzureißen, stellt er sich fast schon selbst ein Bein. Da müssen
wir kaum nachhelfen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur