ZDH-Generalsekretär Schleyer zu PISA-Studie und Klimapaket der Bundesregierung
Archivmeldung vom 06.12.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie verbesserten Ergebnisse deutscher Schüler beim jüngsten PISA-Vergleich rechtfertigen keine Entwarnung, meint Hanns-Eberhard Schleyer, Generalsekretär des Zentralverbandes des deutschen Handwerks (ZDH).
"In den Betrieben machen wir die Erfahrung, dass das Bildungsniveau stagniert. Jeder vierte Schulabgänger ist nicht im erforderlichen Umfang des Lesens, Schreibens oder Rechnens fähig." Für den Standort Deutschland sei das eine "mittlere Katastrophe", sagte Schleyer am Mittwochabend am Rande einer Sitzung des Beirates für Unternehmensführung des ZDH in Lüneburg. Überfällig sei eine nationale Bildungsinitiative, die die Standards vor allem für die frühkindliche Bildung im ganzen Lande festlege. "Zudem müssen die Schüler früher als bisher über Praktika an die berufliche Realität herangeführt werden", so Schleyer. Wenn die Qualität der Ausbildung gewahrt bleibe, sei das deutsche Handwerk fit für die Globalisierung, meint Schleyer. Das Jahr 2007 habe für das Handwerk mit 30000 zusätzlich geschaffenen Jobs eine Trendwende gebracht. In den zehn Jahren zuvor seien 1,6 Millionen Arbeitsplätze abgebaut worden. Das neue Klimaschutzpaket der Bundesregierung mit seinen Anreizen für die Umrüstung auf erneuerbare Energien eröffneten auch dem Handwerk Chancen. Auch Maßnahmen zur Eindämmung des Energieverbrauches etwa von Gebäuden würden die Auftragsbücher des Bau- und Ausbauhandwerks füllen. Langfristig würde auch die deutsche Kraftfahrzeug-Industrie von den Anstrengungen in Sachen Klimaschutz profitieren, ist der ZDH-Generalsekretär überzeugt. (Autor: Joachim Zießler)
Quelle: Landeszeitung Lüneburg