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Lehrerverband verlangt Hygienestufenplan für Schulen

Archivmeldung vom 04.01.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kinder werden für die unbegründeten Ängste von Erwachsenen zwangsumerzogen (Symbolbild)
Kinder werden für die unbegründeten Ängste von Erwachsenen zwangsumerzogen (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Deutsche Lehrerverband fordert von der neuen KMK-Präsidentin Britta Ernst (SPD), einen bundesweit gültigen Hygienestufenplan für Schulen in Kraft zu setzen. Das sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger dem Internetportal des Fernsehsenders n-tv.

Die Behauptung der Kultusminister, Schulen seien von der Pandemie kaum betroffen, "lässt sich in keiner Weise mehr aufrechterhalten", so Meidinger. Den für die Schulpolitik zuständigen Bundesländern stellt er ein schlechtes Zeugnis aus: "Es gibt kein Bundesland, das man als leuchtendes Vorbild beim Umgang mit der Pandemie an Schulen hinstellen könnte."

Alle Schulministerien hätten zu Beginn des Schuljahres einen großen Fehler gemacht: "Sie haben sich ausschließlich auf das Szenario des Präsenzunterrichts konzentriert und den Eindruck erweckt, dass es keinen neuerlichen Lockdown mit Auswirkungen auf die Schulen geben werde." Gleichzeitig sei versäumt worden, die Schulen ausreichend auf Digitalunterricht und eine neue Phase des Distanzlernens vorzubereiten. Die Kultusminister hätten schlicht "ihre Hausaufgaben im Sommer und Herbst nicht ordentlich erledigt". Der vom Lehrerverband geforderte Stufenplan müsse klar regeln, wie der Schulbetrieb abhängig vom Inzidenzgeschehen zu organisieren sei.

"Dabei könnte man sich dabei auf eindeutige Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts stützen, das dafür präzise Richtwerte vorgegeben hat." Bislang haben die Kultusminister die RKI-Empfehlungen abgelehnt. Mit Blick auf die Forderung der baden-württembergischen Bildungsministerin Susanne Eisenmann (CDU), Kitas und Grundschulen "in jedem Fall wieder in Präsenz" zu öffnen, sagte Meidinger, natürlich sei Präsenzunterricht auch durch den besten digitalen Fernunterricht nicht zu ersetzen. "Aber das heißt noch lange nicht, dass es verantwortbar ist, Kitas und Grundschulen ohne Rücksicht auf Inzidenzwerte im Januar wieder im vollen Präsenzbetrieb zu öffnen, also ohne Abstandsregelungen." Meidinger forderte zudem, dass Lehrkräfte über 60 eine höhere Impfpriorität erhalten sollten als bislang vorgehen. "Bis heute fehlen an den meisten Schulen Raumluftfilteranlagen, bis heute haben die Bundesländer den Lehrern keine ausreichende Anzahl an FFP2-Masken zur Verfügung gestellt. Und so wie es aussieht, werden auch bei den Impfungen die Lehrkräfte bis weit in die Jahresmitte hinein noch warten müssen, bis sie drankommen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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