Sachsen-Anhalt: DDR-Modell - Schüler in die Produktion
Archivmeldung vom 15.08.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttUm den zunehmenden Fachkräftemangel zu stoppen, setzt Sachsen-Anhalts Bildungsminister Marco Tullner (CDU) auf eine engere Verzahnung von Schule und Wirtschaft. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung. Mit Beginn des neuen Schuljahres können Sekundar- und Gemeinschaftsschulen ein neues Element in Stundenpläne eintragen: die Praxislerntage.
In zweiwöchigem Rhythmus verbringen Acht- und Neuntklässler einen Schultag in einem regionalen Unternehmen, einer sozialen Einrichtung oder einer Berufsschule. Es geht um Lernen in der Praxis, angelehnt an die regulären Schulfächer. Ziel der Praxislerntage ist es, "Handwerk, Industrie und Schule einander näherzubringen", sagte Tullner der MZ. Gegen Nachwuchsprobleme in der Wirtschaft soll damit ein Instrument helfen, das es so ähnlich auch schon in DDR-Schulen gab: Produktive Arbeit. Laut Ministerium starten zunächst 30 Schulen im Land, in einem Jahr sollen es 50 sein. Der Vorstoß wird von Wirtschaftsvertretern gelobt - vor allem angesichts zuletzt 5 800 unbesetzter Ausbildungsplätze in Sachsen-Anhalt.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)