Ramelow für grundlegende Reform der Steuerfreibeträge
Archivmeldung vom 18.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićThüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) schlägt angesichts der aktuellen Debatte über die Abschaffung des Ehegattensplittings eine grundlegende Reform der Steuerfreibeträge vor. "Union und FDP sollten sich ihre donnernde Empörung über eine mögliche Abschaffung des Ehegattensplittings sparen und lieber helfen, den Weg freizumachen für eine echte Kindergrundsicherung und eine moderne Form der Familienunterstützung", sagte der Linken-Politiker dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Einfach das überkommene und veraltete Modell des Ehegattensplittings zu
streichen, greift aber zu kurz. Meine Forderung ist daher, alle
Steuerfreibeträge einschließlich des Ehegattensplittings
zusammenzudenken, um daraus eine echte Kindergrundsicherung zu speisen."
Er
fügte hinzu: "Statt die Versprechen der Ampel zu konterkarieren und mit
überholten Förderinstrumenten weiter nur besser gestellten
Einkommensbeziehern beizustehen, wird es Zeit für Chancengerechtigkeit."
Bildung und Betreuung müssten beitragsfrei werden, zudem brauche es
eine ausreichende Kindergrundsicherung für alle Kinder, so Ramelow.
"Kinder sind unsere Zukunft. Wer Familien fördern will, der muss eine
ausreichend hohe Kindergrundsicherung schaffen."
Mit dem Entwurf
eines zweiten Jahressteuergesetzes 2024 hatte Bundesfinanzminister
Christian Lindner (FDP) eine Reform bei den Steuerklassen auf den Weg
gebracht. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) sagte, dies sei
"gleichzeitig der Startpunkt in Richtung Abschaffung des
Ehegattensplittings". Denn das sei "ein Instrument, das allein die
klassische Ehe steuerlich begünstigt" - "obwohl vielfältige
Familienmodelle längst Teil unserer Gesellschaftsrealität sind".
Das
Finanzministerium widersprach ebenso wie FDP-Generalsekretär Bijan
Djir-Sarai und die finanzpolitische Sprecherin der Unionsfaktion im
Bundestag, Antje Tillmann (CDU).
Quelle: dts Nachrichtenagentur