Kubicki lehnt Zustimmung der FDP für Sondervermögen ab

Bild: Tim Kellner / Eigenes Werk
Der stellvertretende FDP-Chef Wolfgang Kubicki lehnt eine Zustimmung seiner Partei zu dem bei den Sondierungsverhandlungen von Union und SPD verabredeten Sondervermögen zur Ankurbelung der deutschen Wirtschaft ab.
"Ich kann sagen, wir stimmen nicht zu einem Sondervermögen
Investitionen", sagte Kubicki dem TV-Sender "Welt" nach der Vorstellung
des Pakets durch die Parteivorsitzenden Friedrich Merz (CDU), Markus
Söder (CSU), Lars Klingbeil (SPD) und Saskia Esken (SPD) am
Dienstagabend.
"Es gibt gar keinen Handlungsbedarf", sagte er.
"Das kann man auch im neuen Bundestag machen. Wir müssen ja sehen, der
alte Bundestag ist eigentlich abgewählt." Die FDP ist im neu gewählten
Bundestag nach dem vorläufigen Ergebnis der Bundestagswahl nicht
vertreten.
Kubicki dringt darauf, dass der neue Bundestag die
Entscheidung trifft. Dieser tritt am 25. März zusammen. "Ich habe
parlamentarisch auch ein Störgefühl, dass der alte Bundestag noch über
Summen von einer Billion entscheiden muss", sagte Kubicki. Das geplante
Sondervermögen soll 500 Milliarden Euro groß sein. In mittlerweile
veralteten Berichten war noch die Rede von einem zweiten Sondervermögen
in ähnlicher Größe. Union und SPD planen nun stattdessen, die
Verteidigungsausgaben größtenteils von der Schuldenbremse auszunehmen.
Während
Kubicki mit den Spitzen von Union und SPD darin übereinstimmt, alles zu
tun, um die Bundeswehr wieder stark zu machen, sieht er für das
Sondervermögen für Infrastruktur auch rechtliche Bedenken. "Das ist ein
sehr komplexer Vorgang. Und vor allen Dingen muss die Frage geklärt
werden, wie soll das Parlamentsrecht sichergestellt werden? Denn ist ein
solches Sondervermögen erstmal in der Welt, kann die Regierung damit
machen, was sie will", sagte er. Auch Sondervermögen unterliegen der
Kontrolle durch das Parlament, durch den Bundesrechnungshof und durch
Gerichte.
Quelle: dts Nachrichtenagentur