Drogenbeauftragter warnt vor Risiken bei exzessiver Internetnutzung
Archivmeldung vom 21.08.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert (SPD), warnen vor Risiken bei exzessiver Internetnutzung. "Eine übermäßige Nutzung digitaler Medien kann mit psychischen Belastungen wie Kontrollverlust, innerer Unruhe oder erhöhter Reizbarkeit einhergehen", teilten Blienert und die BZgA am Mittwoch mit.
Nicht jede online verbrachte Minute sei gleich schlecht. "Vielmehr kommt
es darauf an, wer sitzt da vorm Bildschirm, was wird genutzt und wie
wird es mental verarbeitet", sagte Blienert. Hier seien zuallererst die
Eltern gefordert. Sie müssten genau hinschauen, was ihre Kinder im
Internet "treiben". Stark mache Kinder und Jugendliche dabei vor allem
eine gute Medienkompetenz, "hierfür müssen mehr Angebote in der Schule
her", so der Drogenbeauftragte.
Zudem sei eine Alterskontrolle
unerlässlich, die Kinder vor ungeeigneten Inhalten schützt. "Denn eines
muss klar sein: Auch soziale Medien sind kein rechtsfreier Raum." Wenn
Inhalte Alkohol, Nikotin, Drogen oder auch Glücksspiel verherrlichten,
dann dürften sie für Jugendliche nicht zugänglich sein. "Ich erwarte von
Anbietern und Plattformen, dass ihnen das Wohl der Nutzenden ein
Anliegen ist und sie konsequent für Jugendschutz sorgen." Dazu seien sie
rechtlich verpflichtet. "Wenn sie dem nicht nachkommen, müssen Verstöße
umgehend gelöscht und geahndet werden", sagte Blienert.
Die
aktuellen Studiendaten der BZgA zeigen, dass rund 96 Prozent der
Jugendlichen im Alter von zwölf bis 17 Jahren täglich das Internet
nutzen - vor allem für digitale Kommunikations- und
Unterhaltungsangebote. Gleichzeitig stieg die durchschnittliche
wöchentliche Nutzungsdauer digitaler Medien in diesem Alter sowohl bei
Mädchen als auch bei Jungen von etwa 23 Stunden 2019 auf rund 26 Stunden
2023. Junge Frauen im Alter von 18 bis 25 Jahren nutzten im Jahr 2023
digitale Medien 27 Stunden wöchentlich, junge Männer rund 29 Stunden pro
Woche. 2019 waren es in der Altersgruppe bei Frauen 22 Stunden und bei
Männern 25 Stunden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur