Tierhaltungskennzeichen: Wirtschaftsinitiative warnt vor "Tierwohlkiller"-Effekt
Archivmeldung vom 14.11.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićVor Beginn der weltweit größten Tierhaltungsmesse Eurotier in Hannover wird massive Kritik an dem von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir geplanten Tierhaltungskennzeichen laut. Robert Römer, Geschäftsführer der privatwirtschaftlichen Initiative Tierwohl (ITW), sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wenn das Gesetz in der aktuell vorgesehenen Version kommt, wird das ein Tierwohlkiller."
Sämtlichen bestehenden Programmen würde mit den Plänen der Bundesregierung die Daseinsberechtigung entzogen. "Hier wird alles, was in Sachen Tierwohl aufgebaut wurde, plattgemacht", sagte Römer.
Bei der ITW bekommen Bauern einen vertraglich zugesicherten Aufpreis, wenn sie ihre Tiere besser halten. "In der Initiative Tierwohl haben wir 27 Millionen Mastschweine und 15 Millionen Ferkel", sagte Römer. Manchen Kritikern seien die Fortschritte in den Ställen vielleicht zu klein. "Aber immerhin sind wir vorangegangen. Das Kennzeichengesetz wird diese Erfolge rückabwickeln", so der Geschäftsführer. Er mahnte, der Plan der Bundesregierung werde Schweinefleisch in Deutschland inmitten der aktuellen Wirtschaftskrise weiter verteuern. "Das Kennzeichen wird der Sargnagel für die Schweinehaltung in Deutschland", so Römer.
Nach dem Plan von Cem Özdemir soll bald auf Schweinefleisch-Verpackungen im Supermarkt zu erkennen sein, wie das Mastschwein gelebt hat. Fünf Stufen sollen den Verbraucher darüber informieren: Stufe 1 spiegelt den gesetzlichen Standard wider, Stufe 5 entspricht der Bio-Haltung. Der entsprechende Gesetzentwurf aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium muss noch den Bundestag passieren.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)