Altmaier fordert mehr Ehrgeiz beim Klimaschutz
Archivmeldung vom 27.09.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtBundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hat mehr Ehrgeiz beim Klimaschutz gefordert. "Mit entschlossenem Handeln können wir eine Erwärmung um mehr als zwei Grad noch verhindern. Das ist eine wichtige Botschaft für die internationalen Klimaschutzverhandlungen", sagte Altmaier nach der Veröffentlichung des neuen UN-Klimaberichts am Freitag.
Es gelte, bis 2015 ein neues ambitioniertes Abkommen auszuhandeln, so Altmaier. "Die EU muss hier die Führung übernehmen. Darum müssen wir dringend den Emissionshandel stärken, das EU-Klimaschutzziel anschärfen und für 2030 ein ambitioniertes Klimaschutzziel vereinbaren."
Auch für die deutsche Klimapolitik sei der neue Bericht des Weltklimarats IPCC von unmittelbarer Bedeutung. "Die Bundesregierung hat sich mit dem Energiekonzept ehrgeizige Klimaschutzziele gesetzt. Das Ziel, die Emissionen in Deutschland bis 2050 um 80 bis 95 Prozent gegenüber 1990 zu senken, ist auf Berechnungen des IPCC zurückzuführen", so Altmaier.
CDU: Energiewende kostet bis zu drei Billionen Euro
Der scheidende Bundesvorsitzende der Mittelstandsvereinigung der CDU, Josef Schlarmann, hält die Energiewende für das entscheidende Projekt der nächsten Legislaturperiode und rechnet mit Kosten von bis zu drei Billionen Euro. Nur eine Große Koalition zwischen Union und SPD könne die Herausforderungen der Energiewende meistern, sagte Schlarmann im Gespräch mit dem ARD-"Hauptstadtstudio".
"Das dringlichste Problem, das gelöst werden muss, ist die Energiewende. Die Kollateralschäden wachsen ins Unermessliche. Frank-Walter Steinmeier hat gesagt, die Energiewende kostet uns eine Billion Euro. Das ist nach meiner Einschätzung der unterste Rand. Es gibt andere Schätzungen, die gehen von drei Billionen Euro aus. Und wenn wir die Wende von der Wende nicht schaffen, gefährden wir den Industriestandort Deutschland."
Schlarmann glaubt nicht an eine erfolgreiche Energiewende in einem schwarz-grünen Bündnis. Nur mit der SPD und den Gewerkschaften könne es gelingen, das Erneuerbare-Energien-Gesetz so zu reformieren, dass eine Deindustrialisierung Deutschlands verhindert werden könne.
Göring-Eckardt: Energiewende hätte im Zentrum von Wahlkampf stehen müssen
Die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt hat die Wahlkampfstrategie ihrer Partei bei der Bundestagswahl selbstkritisch analysiert: "Der Fehler war, dass die Energiewende nicht mehr im Zentrum stand", sagte Göring-Eckardt am Freitag im Gespräch mit dem Fernsehsender Phoenix.
In dem Gespräch zeigte sich die Grünen-Politikerin grundsätzlich zu Gesprächen mit der Union bereit, jedoch sehe sie nicht, "dass das in dieser Situation erfolgversprechend ist". Für den Fall von Sondierungsgesprächen werde man das in jedem Fall "mit den Personen machen, die wir selbst bestimmen, und nicht mit denen, die Horst Seehofer bestimmt", betonte Göring-Eckardt mit Blick auf vorherige Aussagen des bayerischen Ministerpräsidenten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur