Immer mehr Politiker wenden sich gegen Kinderehen in Deutschland
Archivmeldung vom 15.08.2016
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Freigeschaltet durch André OttImmer mehr Politiker wenden sich gegen die wachsende Zahl von Kinderehen im Land. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Oppermann sagte der "Welt am Sonntag", der Schutz von Kindern müsse absolute Priorität haben.
Das müsse auch für minderjährige Flüchtlinge gelten. "Zwangsehen sind in Deutschland strafbar, das ist auch richtig so. Niemand, erst recht nicht ein Kind, darf zur Ehe gezwungen werden." Da diese Ehen oft arrangiert würden, gehe es auch um das Selbstbestimmungsrecht von Mädchen und jungen Frauen, das der Staat schützen müsse.
"Denn Kinderehen führen bei Mädchen oft zu frühen Schwangerschaften und Schulabbruch. Insbesondere junge Flüchtlinge müssen aufgeklärt werden, welche Rechte sie in Deutschland haben." Der Obmann der CDU/CSU-Fraktion im Innenausschuss des Bundestages, Armin Schuster, sagte der "Welt am Sonntag", der Missbrauch von Minderjährigen und Kindern könne nur unterbunden werden, "wenn sich die Ehemündigkeit ausschließlich nach deutschem Recht richtet.
Eine diesbezügliche Gesetzesänderung halte ich für dringend erforderlich." Denn bisher würden in Deutschland Ehen nach dem Recht des Staates anerkannt, dem die Ehegatten angehörten. Viele Flüchtlinge stammten aber aus Gesellschaften, in denen die Eheschließung mit Minderjährigen und Kindern legal sei. "Dadurch wurden Ehen in Deutschland anerkannt, obwohl sie gegen unser Recht verstoßen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur