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Fratzscher hält Wahlprogramme der Parteien für nicht zukunftsfähig

Freigeschaltet am 08.01.2025 um 06:44 durch Mary Smith
Marcel Fratzscher (2017)
Marcel Fratzscher (2017)

Foto: FlickreviewR
Lizenz: CC BY-SA 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hat die Programme der politischen Parteien zur anstehenden Bundestagswahl scharf kritisiert. "Keine der Parteien hat einen soliden Plan für die Zukunft vorgelegt", sagte Marcel Fratzscher dem "Tagesspiegel". Stattdessen versuche man sich durchzumogeln und verspräche Firmen wie Spitzenverdienern das Blaue vom Himmel, ohne zu sagen, wie man Entlastungen finanzieren wolle.

Nach Berechnungen des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft stellen AfD und FDP Steuersenkungen von weit über hundert Milliarden Euro pro Jahr in Aussicht, die Union von rund 100 Milliarden. Diese wollen die Parteien erklärtermaßen auch über Einsparungen etwa beim Bürgergeld finanzieren, was Fratzscher kritisiert.

"Es ist ein Kardinalfehler zu glauben, dass man mit Kürzungen von sozialen Leistungen, wie sie Union und FDP fordern, wirklich Geld sparen kann", sagte der Ökonom. Aus seiner Sicht würden Menschen langfristig nur noch stärker vom Sozialstaat abhängig. Die Parteien trauten den Bürgern "nicht zu, dass sie mit der Wahrheit umgehen können", sagte Fratzscher. "Das ist für mich ein Armutszeugnis für die Demokratie."

Der Ökonom forderte von den Parteien Ehrlichkeit und einen klaren Kompass. "Dazu gehören mutige Reformen, die so manche Besitzstände beschneiden werden", sagte Fratzscher. Auch der Staat müsse aus seiner Sicht kleiner und effizienter werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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