Wagenknechts Sammlungsbewegung soll "Aufstehen" heißen
Archivmeldung vom 03.08.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie Sammlungsbewegung der Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht soll "Aufstehen" heißen. Sie geht an diesem Samstag mit einer Website online und soll Anfang September offiziell starten, berichtet der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe. Neben Unterstützern aus dem Kulturbereich wie dem Theatermacher Bernd Stegemann und dem Politikwissenschaftler Wolfgang Streeck sind auch erste aktive Politiker mit dabei.
"Die Idee ist gut. Der Zeitpunkt ist richtig gewählt. Das Bedürfnis nach tief greifender Veränderung ist riesig", schreiben der SPD-Bundestagsabgeordnete Marco Bülow, die Linken-Abgeordnete Sevim Dagdelen und die Grünen-Politikerin Antje Vollmer in einem Gastbeitrag im "Spiegel". Eine neue linke Sammlungsbewegung hätte einen "Anlass, ein Momentum, auch einen Erwartungs- und Hoffnungshorizont". Die Sammlungsbewegung sei keine neue Partei, sondern verstehe sich als außerparlamentarische Bewegung, die neue Themen und Positionen in die öffentliche Debatte bringen solle. "Aufbruch aus dem Elfenbeinturm in die Wirklichkeit das ist das Gebot der Stunde", heißt es in dem Beitrag. Auch der Co-Fraktionschef der Linken, Dietmar Bartsch, der sich zuvor noch skeptisch zu Wagenknechts Idee geäußert hatte, zeigt sich nun deutlich offener.
"Es gibt einen Kulturkampf von rechts. Wir sollten jede Idee ernst nehmen, die sich dem entgegenstellt", so Bartsch im "Spiegel". Vielleicht gebe es eine Chance, "so die politische Linke insgesamt zu stärken und wieder zu anderen parlamentarischen Mehrheiten zu finden." Wagenknecht sagte dem "Spiegel": "Unser Ziel sind natürlich andere politische Mehrheiten und eine neue Regierung mit sozialer Agenda. Ein Schlüssel dafür ist die SPD." Solange die ihre Agenda-2010-Politik fortsetze, werde sie weiter schrumpfen. "Das verringert die Chance auf eine linke Machtoption", so Wagenknecht. Die Linken-Fraktionschefin zeigt sich zuversichtlich: "Wenn der Druck groß genug ist, werden die Parteien - auch im Eigeninteresse - ihre Listen für unsere Ideen und Mitstreiter öffnen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur