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Canel: Christian Lindner ist nicht glaubwürdig

Archivmeldung vom 04.09.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Sylvia Canel Bild: Ralf Roletschek / wikipedia.org
Sylvia Canel Bild: Ralf Roletschek / wikipedia.org

Die aus der Partei ausgetretene Hamburger Ex-FDP-Landesvositzende Sylvia Canel spricht FDP-Chef Christian Lindner die Fähigkeit ab, die Partei zu retten: Lindner sei nicht glaubwürdig, sagte sie im Interview mit der "Welt". Die FDP habe "ihren Anspruch als liberale Kraft verspielt" und sei "zu keiner inhaltlichen und strukturellen Erneuerung mehr fähig", so Canel.

Wörtlich sagte sie: "Die FDP blockiert sich durch ihre inneren Strukturen selbst. Sie ist innerlich verkrustet und hat sich vom Wähler entfernt." Seit nunmehr vier Jahren komme sie kaum über vier Prozent hinaus. "Das heißt, sie schafft den nötigen Neustart einfach nicht. In vielen Bürgergesprächen höre ich immer wieder, dass die Menschen liberal wählen möchten, aber nicht die FDP", sagte Canel, die zusammen mit ihrem früheren Stellvertreter Najib Karim und dem früheren Zweiten Hamburger Bürgermeister Dieter Biallas eine neue liberale Partei gründen will. Freie Meinungsäußerungen und Kritik würden in der FDP mit Ausgrenzung bestraft. "Schubladendenken führt zu Abgrenzungsdiskussionen und Denktabus", sagte die Bildungspolitikerin über den inneren Zustand ihrer früheren Partei. "Man baut Mauern, um sich selbst bei seinen Anhängern zu profilieren. Damit werden die Gräben immer tiefer." Änderungen könnten nur mit neuen, kreativen Kräften gelingen, die in eine einseitig wirtschaftsorientierte Klientel-Partei wie die FDP aber nicht einträten. Die FDP habe sich weit von den grundlegenden Ideen des Liberalismus entfernt. "Liberalismus ist ein ganzheitlicher Ansatz und darf nicht einseitig wirtschaftsorientiert ausgelegt werden", sagte Canel. "Wir müssen Menschen wieder verständlich machen, was die positiven Seiten des Liberalismus für ihr eigenes Leben bedeuten." Dieses Verständnis sei in der FDP "leider nicht mehr vorhanden".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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