Scholz fordert nach Aschaffenburg "Mentalitätswandel" in Behörden
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat nach der Messerattacke von Aschaffenburg von den deutschen Behörden einen Mentalitätswechsel in Sachen Migration und Abschiebung gefordert. "Es muss sofort einen Mentalitätswandel in allen Behörden geben, egal ob im Bund, in den Ländern oder in Kommunen", sagte er der "Bild".
Alle Zuständigen müssten "beherzt handeln, die verschärften Gesetze im
Kampf gegen irreguläre Migration konsequent anwenden". Außerdem forderte
er die Länder auf, mehr Abschiebehaft-Plätze und Dublin-Zentren für
schnellere Rückführungen bauen.
Bei einer möglichen zweiten
Amtszeit will Scholz die Grenzkontrollen fortführen: "Die von mir als
Kanzler angeordneten Kontrollen an allen deutschen Grenzen müssen wir
beibehalten." Scholz wirbt um das Vertrauen der Wähler, indem er darauf
verweist, seine Regierung habe "mehr im Kampf gegen irreguläre Migration
getan als die Regierungen in den 16 Jahren davor".
Grünen-Kanzlerkandidat
Robert Habeck verspricht die Umsetzung eines Drei-Punkte-Plans: "Alle
Asylverfahren werden drastisch beschleunigt", sagte er der "Bild".
"Keine Dublin-Entscheidung darf länger als einen Monat dauern. Damit das
passiert, klemme ich mich persönlich dahinter, so wie ich es
erfolgreich bei Energie gemacht habe. Ich stärke die
Sicherheitsbehörden, damit Gefährder lückenlos überwacht und
ausländische Gefährder abgeschoben werden. Ich werde Migrationsabkommen
zur Chefsache machen, damit andere Länder Menschen ohne Schutzanspruch
zurücknehmen." Er habe als Minister bewiesen, "dass ich nicht locker
lasse, bis Probleme gelöst sind".
Unionskanzlerkandidat Friedrich
Merz (CDU) will die Wähler von seiner Glaubwürdigkeit überzeugen mit
dem Hinweis, er habe als Parteichef beim Thema Migration "einen
Politikwechsel in der CDU erreicht". Merz: "Die Bürger können mich beim
Wort nehmen."
AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel kündigte für den
Fall einer Regierungsübernahme an: "Als ersten Schritt werde ich die
Sicherung der Grenzen Deutschlands durch umfassende Kontrollen gegen
illegale Grenzübertritte veranlassen." Sie plane außerdem "den Ausstieg
aus dem EU-Asylsystem" und den Austritt aus dem UN-Flüchtlingspakt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur